LESER FRAGEN – EXPERTEN ANTWORTEN

Beteiligungssumme dürfte weg sein

von Redaktion

Sie haben in einen sogenannten geschlossenen Fonds investiert, der als Investitionsobjekt „gebrauchte Lebensversicherungen“ in den USA gekauft hat. Geworben wurde seinerzeit damit, dass gerade schwerkranke Menschen ihre Versicherungen an die Fondsgesellschaft verkaufen konnten und so noch etwas von ihrem Geld hatten. Der Fonds hat also den Versicherten eine Summe ausgezahlt und die Versicherungen weiterbezahlt. Bei Tod fließt dann die vereinbarte Versicherungssumme an den Fonds.

Nun wurden bei diesen Fonds die Lebenserwartungen der Versicherten häufig unterschätzt – die Menschen haben systematisch länger gelebt. Damit mussten die Beiträge länger gezahlt werden und die gesamte Rechnung ging nicht mehr auf. In den Jahresberichten, die Sie regelmäßig bekommen müssten, können Sie das alles genau nachlesen.

Dort sollte stehen, von wie vielen Policen noch auf die Auszahlung gewartet wird – und somit auf den Tod der Personen. Ethisch ist diese Investition aus meiner Sicht sehr fraglich. Ihnen ist es damals vermutlich als „gute Tat“ verkauft worden. Die Beteiligungssumme als solche werden Sie ganz sicher nicht mehr erhalten, ein paar Euro aber eventuell schon noch. Da die Probleme schon sehr lange bekannt sind, dürfte eine rechtliche Prüfung keinen großen Sinn mehr machen. Die Verjährung dürfte bereits eingetreten sein.

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