Es gibt zwei einfach Wege, den Tarif oder den Anbieter für Strom und Gas zu wechseln. Mithilfe eines Wechselportals oder indem man mit der Unterstützung von Vergleichsportalen selbst nach einem günstigeren Angebot sucht.
Wechseln lassen
Wer zu den Menschen gehört, die bisher noch nicht ihren Strom- oder Gasanbieter gewechselt haben, oder wer keine Lust hat, sich selbst durch den Tarifdschungel zu kämpfen, dem empfehlen die Experten, einen Wechseldienst zu beauftragen. Der sucht jedes Jahr ein gutes und günstiges Tarifangebot aus und erledigt den Wechsel.
Im über zwei Jahre laufenden Check von „Finanztest“ schnitt der Dienst Wechselpilot.com (Gas, Strom, Heizstrom) am besten ab („Sehr empfehlenswert“). Der Anbieter verlangt für seine Dienste 20 Prozent des eingesparten Geldes.
Aber auch die anderen sechs getesteten Dienste erhielten das Prädikat „empfehlenswert“. Um einen Wechseldienst zu beauftragen, benötigt man seine Zählernummer. Die findet man in einer alten Rechnung. Manche Wechseldienste ermöglichen das Hochladen der alten Rechnung. Das ist der einfachste Weg, um Fehler und damit Ärger beim Wechsel zu vermeiden.
Interessant für Vermieter ist, dass alle Dienste auch für Mietshäuser mit Gaszentralheizung genutzt werden können. Die Mieter werden sich freuen.
Als Verbraucher sollte man beachten, dass der Wechseldienst zwar die ganze Arbeit erledigt, man aber per E-Mail erreichbar sein und seine Mails auch regelmäßig prüfen sollte. Denn wenn ein Schreiben des Energie-Versorgers eintrifft, zum Beispiel, weil er die Preise erhöht, dann muss man diese Mitteilung unbedingt an den Wechseldienst weiterleiten.
Portale nutzen
Wer sich die Provision sparen und selbst den Tarif wechseln will (und zwar jährlich, um Sonderrabatte zu nutzen), dem empfehlen Experten die Nutzung von Vergleichsportalen. Allerdings schnitt im Experten-Test kein Portal gut ab. „Finanztest“ empfiehlt deshalb, mehrere zu nutzen, zum Beispiel die Marktführer Check24 und Verivox und das Energieverbraucherportal oder Finanztip.
Und so funktioniert es: Man gibt Postleitzahl und Verbrauch ein und startet die Suche. Anschließend vergleicht man die Ergebnisse. Die Portale nutzen unterschiedliche Filter und vermitteln teilweise exklusive Tarife. Für ihre verbraucherfreundlichen Voreinstellungen haben Finanztip ein „sehr gut“, Check24, Stromauskunft, Stromvergleich und Verivox die Note „gut“ bekommen.
Laut „Finanztest“ sind hier alle wichtigen Tarifkriterien voreingestellt. Trotzdem sollte man prüfen, ob die Filter passen, zum Beispiel, wenn man Ökostrom möchte. Aber Achtung: Die Experten empfehlen, nicht einfach den günstigsten Tarif abzuschließen, sondern den Tarif auszuwählen, der die besten Kundenbewertungen, eine hohe Ersparnis und einen hohen Sofortbonus bietet. Für einen Vertragsabschluss füllt man den Antrag online beim Vergleichsportal oder direkt beim Versorger aus. Beim Direktabschluss sollte man aber noch mal prüfen, ob Laufzeit, Preis und Bonus mit dem Angebot im Portal übereinstimmen.
Wer auf Dauer Geld sparen will, kommt nicht darum, jedes Jahr seinen Tarif zu wechseln. Das liegt laut „Finanztest“ an der Preisstruktur der Tarife. Neukunden zahlen in vielen Fällen weniger als Bestandskunden. Hinzu kommt: Es gibt Tarife mit Boni oder Vorteilen für Neukunden im ersten Jahr.
Spar-Beispiele
Wie viel sich einsparen lässt, hängt vom Wohnort, Verbrauch und aktuellen Preis ab. Beispiel Strom: Ein Haushalt in Frankfurt mit dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3500 kWh spart 111 Euro, wenn er von der Grundversorgung bei Mainova in den Tarif „Solo“ des Oldenburger Unternehmens EWE wechselt (Stand: 25. Oktober).
Beispiel Gas: 211 Euro spart ein Haushalt in Berlin, der mit Gas heizt, sein Warmwasser aufbereitet und 18 000 kWh jährlich verbraucht, wenn er von der Grundversorgung bei der Gasag zu Enverde in den Tarif Relax wechselt. wdp