Rentnerbesteuerung 2022: So wirkt sich die Erhöhung des Grundfreibetrags aus

von Redaktion

Mit dem Grundfreibetrag sollen die Einkünfte jedes Steuerbürgers in Höhe des jeweiligen Existenzminimums von der Besteuerung freigestellt werden. Das heißt, bis zu diesem Betrag des zu versteuernden Einkommens fällt keine Einkommensteuer an. Der Grundfreibetrag wird in der Regel jährlich an die gestiegenen Lebenshaltungskosten (Existenzminimum) angepasst, also erhöht. Entwicklung des Grundfreibetrags: 2018     9000 Euro 2019     9169 Euro 2020     9408 Euro 2021     9744 Euro 2022     9984 Euro Hans Daumoser von der Lohnsteuerhilfe Bayern beschreibt anhand von drei Beispielfällen, wie sich die Erhöhung im Einzelnen auswirkt. Rentner Alois: Alois bezieht eine monatliche Rente in Höhe von 2050 Euro, macht aufs Jahr gerechnet 24 600 Euro. Rentenbeginn war 2017, damit liegt der Besteuerungsanteil bei 74 Prozent. Anpassungsbeträge werden in der Beispielrechnung aus Vereinfachungsgründen nicht berücksichtigt. Steuerpflichtiger Anteil 18 204 Euro abzgl. Sonderausgaben – 2004 Euro ========= zu verst. Einkommen 16 200 Euro Basierend auf diesem Wert berechnen die Experten der Lohnsteuerhilfe: Einkommensteuer 2021 1302 Euro Einkommensteuer 2022 1242 Euro Aus der Erhöhung des Grundfreibetrag mindert sich die Steuerlast damit um 60 Euro. Rentnerehepaar Bertold und Carola Bertold bezieht eine monatliche Rente in Höhe von 1950 Euro, aufs Jahr sind das 23 400 Euro. Rentenbeginn: 2015, der Besteuerungsanteil liegt bei 70 Prozent, also 16 380 Euro.

Carola bezieht eine monatliche Rente in Höhe von 1200 Euro, aufs Gesamtjahr gerechnet sind das 14 400 Euro. Rentenbeginn war 2018, der Besteuerungsanteil liegt damit bei 76 Prozent, steuerpflichtig sind also 10 944 Euro. Summe des Ehepaares 27 324 Euro abzgl. Sonderausgaben – 3204 Euro ========= zu verst. Einkommen 24 120 Euro Basierend auf diesem Wert berechnen die Experten der Lohnsteuerhilfe: Einkommensteuer 2021 754 Euro Einkommensteuer 2022 668 Euro Aus der Erhöhung des Grundfreibetrags ergibt sich damit eine Minderung in Höhe von 86 Euro. Rentnerin Dorothea Dorothea bezieht eine monatliche Rente in Höhe von 1450 Euro. Insgesamt erhält sie im Gesamtjahr damit 17 400 Euro. Rentenbeginn war 2016, der Besteuerungsanteil liegt damit bei 72 Prozent. Steuerpflichtiger Anteil 12 528 Euro abzgl. Sonderausgaben – 1400 Euro ========= Zu verst. Einkommen 11 128 Euro Basierend auf diesem Wert berechnen die Experten der Lohnsteuerhilfe: Einkommensteuer 2021: 212 Euro Einkommensteuer 2022: 173 Euro Aus der Erhöhung des Grundfreibetrags mindert sich die Einkommensteuer in diesem Beispielfall damit um 39 Euro. Erläuterungen Steuer-Experte Daumoser unterstellt in seinen Beispielrechnungen, dass in allen Fällen keine weiteren steuerpflichtigen Einkünfte bezogen wurden. Auch seien aus Gründen der Übersichtlichkeit die jährlichen Rentenanpassungsbeträge, die in voller Höhe und nicht nur in Höhe des jeweiligen Besteuerungsanteils steuerpflichtig sind, unberücksichtigt geblieben. Zudem weist Daumoser darauf hin, dass der Abzug des Werbungkosten-Pauschbetrags in Höhe von jeweils 102 Euro unberücksichtigt geblieben sei. Denn: „Dies hat keine Auswirkung auf den Vergleich der Steuerbelastung 2021 und 2022“, sagt Daumoser.  mm

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