Was das Entlastungspaket bringt

von Redaktion

IW: 266 Euro im Jahr mehr für Familie – Zwölf-Milliarden-Paket

Das von der Ampel-Koalition geschnürte Entlastungspaket wegen der hohen Energiepreise wird die Kaufkraftverluste der Bürger in diesem Jahr nicht ausgleichen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat in einer Studie ausgerechnet, wie viel tatsächlich im Geldbeutel ankommt.

Ein Single mit einem zu versteuernden Haushaltsbruttoeinkommen von 50 000 Euro hat demnach in diesem Jahr gut 170 Euro mehr zur Verfügung. Bei einer Alleinverdiener-Familie mit gleichem Einkommen sind es rund 266 Euro.

Auf das Jahr gerechnet sollen die Steuerzahler insgesamt Entlastungen in Höhe von zwölf Milliarden Euro erhalten. Die Abschaffung der EEG-Umlage ab Anfang Juli ist mit Kosten von circa sieben Milliarden Euro der größte Posten. Für die Verbraucher macht dies aber nur einen geringen Unterschied: So ergibt sich für einen Single-Haushalt eine Entlastung von lediglich 34 Euro in diesem Jahr. Das entspricht etwas mehr als 5,50 Euro im Monat. Haushalte in Einfamilienhäusern haben in der Regel einen höheren Stromverbrauch und werden somit stärker entlastet: Eine Familie mit vier Personen müsste daher rund 76 Euro weniger zahlen, schreibt das IW.

Wie stark die Verbraucher von diesem Ausgleich tatsächlich profitieren, hängt allerdings davon ab, ob die Energieversorger die Entlastung komplett weitergeben. „Aufgrund der hohen Energiepreise wird der Wegfall der EEG-Umlage die Belastungen nicht ausreichend kompensieren“, sagt IW-Ökonom Martin Beznoska.

Stärker bemerkbar machen sich hingegen die geplanten Steuerentlastungen: Mit der Anhebung des Grundfreibetrags sowie der Werbungskostenpauschale hat eine Alleinverdiener-Familie mit einem Bruttojahreseinkommen von 50 000 Euro 190 Euro mehr zur Verfügung – bei einem Einpersonenhaushalt sind es 137 Euro. „Das Ziel, Entlastung für die Bevölkerung zu schaffen, ist richtig“, so Beznoska. Die inflationsbedingten Kaufkraftverluste können auf diese Weise aber bei Weitem nicht ausgeglichen werden.

Nach Rechnung des IW muss ein Single mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 25 000 Euro durch die steuerlichen Maßnahmen und die Abschaffung der EEG-Umlage in diesem Jahr rund 150 Euro weniger zahlen. Je mehr man verdient, desto höher die Entlastung. So werde ein Single mit einem Jahreseinkommen von 75 000 Euro rund 185 Euro weniger zahlen. Ob man die höhere Pauschale für Fernpendler oder die höhere Werbungskostenpauschale ansetzt, macht kaum einen Unterschied.

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