Jetzt beginnt die Saison für heimisches Gemüse

von Redaktion

Der Frühling steht in Startposition, die Tage werden länger und allen steht der Sinn nach frischem Grün – sei es in der Natur oder auf dem Teller. So früh im Jahr gibt es aber noch nicht viel aus heimischer Erzeugung zu essen.

Lauch beispielsweise ist ein robustes Frühlingsgemüse, auch die Bärlauchzeit beginnt bald, während die Rosenkohlsaison nun ihr Ende findet. Chicorée lässt sich ganzjährig in abgedunkelten Hallen produzieren, im Grunde ist jetzt aber die natürliche Zeit des Austriebs der im Herbst geernteten Zichorienwurzeln.

Um frisches Gemüse im noch kühlen Frühling anzubauen, hilft der sogenannte geschützte Anbau. Darunter versteht man den Anbau auf Flächen, die mit Folie, Glas oder Vlies überspannt sind, um die Kulturen vor ungünstiger Witterung zu schützen. Derzeit gibt es zum Beispiel Feldsalat, Rucola, Kopfsalat oder Rhabarber aus geschütztem Anbau. Und das Angebot wächst. Zum einen wünschen sich Verbraucher eine möglichst lange Saison, zum Beispiel bei Erdbeeren oder Spargel, zum anderen treibt auch der Klimawandel durch mildere Winter diese Entwicklung voran.

Ein weiterer Vorteil der geschlossenen Anbausysteme: Durch den Einsatz von Nützlingen lässt sich die Menge an Pflanzenschutzmitteln reduzieren. Im Vergleich zu beheizten Gewächshäusern erspart der geschützte Anbau dem Landwirt zudem Kosten und der Umwelt eine Menge klimaschädlicher Gase. Denn die Wärme, die erforderlich ist, um etwa Tomaten oder Snackgurken schon um diese Jahreszeit in Deutschland zu erzeugen, kostet sehr viel Energie. Anstatt sich auf diese typischen Sommergemüse zu stürzen, ist es daher sinnvoller, auch im März das reiche Gemüseangebot aus Lagerbeständen zu nutzen, zum Beispiel Karotten, Pastinaken, Kohl, Wirsing, Kürbis, Rote Bete oder Knollensellerie.

Gut kombinieren lassen sich diese Wintersorten mit Frühlingsboten wie Kohlrabi, Mairüben und Radieschen, die derzeit wegen des milderen Klimas häufig aus Italien in den deutschen Handel kommen. Alles Obst, das als Frischware angeboten wird, muss um diese Jahreszeit über weitere Strecken importiert werden oder stammt aus Lagerbeständen. Äpfel beispielsweise sind sehr gut lagerfähig.

Moderne Lagersysteme optimieren Luftzusammensetzung und Temperatur so, dass möglichst geringe Nährstoffverluste auftreten. Das bedarf einer gewissen Menge Energie, sodass die Klimabilanz eines Apfels sich im Laufe der Lagerung verschlechtert. Nach Berechnungen des ifeu-Instituts ist der CO2-Fußabdruck heimischer Äpfel jedoch auch im Frühjahr noch geringer als bei importierten neuseeländischen Äpfeln. Doch auch diese sind – ebenso wie Bananen und anderes per Frachtschiff importiertes Obst – wesentlich klimafreundlicher als eingeflogene Früchte. So kommt eine Flug-Ananas auf über 15 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilo Frucht, eine verschiffte Ananas gerade mal auf 0,6.

Obwohl die Art des Transportmittels nicht kennzeichnungspflichtig ist und sogar Bio-Obst zum Teil eingeflogen wird, sollte man beim Einkauf von Obst und Gemüse auf die Kennzeichnung des Herkunftslandes achten, um Transportkilometer besser einschätzen zu können.

Überbackener Lauch

(4 Portionen)

Zutaten: 500 Gramm Lauch, 100 g geriebener Käse, zum Beispiel Emmentaler, 1 Ei, 100 g Naturjoghurt, 100 g Kochschinken, 2 Esslöffel gehackte Petersilie, Salz, Pfeffer Zubereitung: Lauchstangen putzen, der Länge nach aufschneiden, gründlich mit kaltem Wasser waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. In einem Topf Salzwasser erhitzen, Lauch darin ca. 10 Minuten bissfest garen. Lauch herausnehmen, abtropfen lassen und in eine gefettete Auflaufform schlichten. Schinken würfeln, zusammen mit Käse und Petersilie über den Lauch streuen. Joghurt und Ei verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und über den Lauch gießen. Etwa 15 Minuten bei 180 Grad im Ofen backen, bis der Käse geschmolzen ist. Dazu passen grüner Salat und geröstete Brotscheiben.

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