Bafög-Sätze steigen deutlich

von Redaktion

Bafög-Empfänger bekommen zum Wintersemester mehr Geld. Der Bundestag beschloss mit den Stimmen der Ampel-Koalition und der Linken eine knapp sechsprozentige Erhöhung der Bafög-Sätze und eine deutliche Erhöhung von Freibeträgen und Schonvermögen, wodurch sich der Kreis der Bafög-Berechtigten vergrößern soll. Auch für Schüler und Auszubildende werden die Sätze angehoben. Die Neuregelungen im Einzelnen:

Bafög-Satz

Der Bafög-Satz für Studierende wird von 427 auf 452 Euro im Monat angehoben. Wer nicht mehr bei den Eltern lebt, kann außerdem 360 statt bisher 325 Euro für die Miete bekommen. Studierende, die selbst kranken- und pflegeversichert sind und nicht mehr über die Eltern, bekommen dafür höhere Zuschläge. Der Förderhöchstsatz steigt damit von derzeit 861 Euro auf 931 Euro.

Freibeträge

Um den Kreis der Empfänger zu vergrößern, sollen künftig 2415 Euro des monatlichen Elterneinkommens anrechnungsfrei bleiben. Bisher sind es 2000 Euro. Angehoben werden auch weitere Freibeträge, etwa für Verheiratete und Studierende mit Kind.

Schonvermögen

Unter 30-Jährige sollen 15 000 Euro besitzen dürfen, über 30-Jährige 45 000 Euro, ohne dass das auf das Bafög angerechnet wird. Bisher liegt das Schonvermögen generell bei 8200 Euro.

Nebenjobs

Studierende sollen 330 Euro in einem Nebenjob verdienen können, ohne dass sich das auf die Bafög-Höhe auswirkt – momentan sind es 290 Euro.

Betreuungszuschlag

Studierende, die schon Kinder haben, können künftig 160 Euro statt bisher 150 Euro im Monat Betreuungszuschlag bekommen. Das Geld ist etwa für Babysitter gedacht, wenn abends Lehrveranstaltungen sind.

Altersgrenze

Wer später noch ein Studium aufnehmen will, kann künftig auch Bafög bekommen. Die Altersgrenze wird von 30 auf 45 Jahre angehoben.

Schüler und Azubis

Schüler und Auszubildende, die auswärts wohnen, können künftig 632 statt bisher 585 Euro bekommen.

Trotz Erhöhung: Nach einer Erhebung des Portals Immobwelt ist in 31 von 68 untersuchten Hochschulstädten die Kaltmiete höher als die Wohnpauschale. In München etwa zahlen Studierende 84 Prozent des kompletten Bafög-Zuschusses nur für die Wohnung. In Stuttgart (58 Prozent), Frankfurt (56 Prozent) und Berlin (54 Prozent) verzehrt die Miete mehr als die Hälfte des Bafögs.

Nach der Reform liegt der Bafög-Höchstsatz inklusive Wohnpauschale bei 931 Euro. In München kostet eine 40 Quadratmeter große Wohnung im Median 780 Euro pro Monat – das sind 84 Prozent des neuen Höchstsatzes. Bisher mussten Studierende in der Isar-Metropole 91 Prozent der Förderung für die Miete ausgeben.  dpa, mm

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