Der Trend zum „Superfood“ ist ungebrochen. Immer mehr Pflanzen, Samen und Früchte schmücken sich mit diesem Etikett. Ob das immer gerechtfertigt ist, darf bezweifelt werden. Die schwarze Johannisbeere kann ihren Ehrentitel jedoch locker behaupten. Sie liefert ein wahres Konzentrat an Vitalstoffen. Mit 177 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm zählt sie zur absoluten Spitze.
Zum Vergleich: Äpfel enthalten durchschnittlich zehn Milligramm, Orangen etwa 50 Milligramm des lebensnotwendigen Vitamins pro 100 Gramm Frucht. Außergewöhnlich ist auch ihr hoher Gehalt an Eisen und anderen Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium. Die Kombination mit reichlich Vitamin C hilft dem Körper, möglichst viel des Eisens aufzunehmen.
Für die kräftige Farbe sorgen Anthocyane. Diese lila Farbstoffe sind in den Beeren so konzentriert, dass sie schwarz wirken – ein weiteres Plus für die Gesundheit, da Anthocyane entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Sie gelten als herzschützend und krebsvorbeugend. Ähnliche Eigenschaften hat das Betacarotin, das in schwarzen Johannisbeeren ebenfalls in beachtlicher Menge enthalten ist.
Rote und weiße Johannisbeeren enthalten von allem etwas weniger, gesund sind sie trotzdem. Ihr Vitamin-C-Gehalt beispielsweise liegt mit etwa 35 Milligramm ebenfalls in einem guten Bereich. Unabhängig von ihrer Farbe sind Johannisbeeren kalorienarm und liefern verdauungsfördernde Ballaststoffe. Unterschiede gibt es im Geschmack: Rote und weiße Sorten sind milder und süßer, schwarze Beeren schmecken herb-sauer. Deshalb werden sie meist in verarbeiteter Form verzehrt – als Konfitüre, Nektar oder Cassis-Likör beispielsweise. Am wertvollsten sind sie aber frisch, denn bei der Verarbeitung leiden hitzeempfindliche Inhaltsstoffe wie Vitamin C.
Moderne Sortenzüchtungen sind milder und aromatischer als die schwarzen Johannisbeeren früherer Jahrzehnte und eignen sich besser zum Frischverzehr. Möchte man die intensive Säure der Beeren trotzdem abmildern, gibt man sie ins Frühstücksmüsli oder in einen Obstsalat oder isst sie mit Naturjoghurt und ein wenig Zucker. Wer ein wenig Platz im Garten zur Verfügung hat, kann sich direkt vom eigenen Strauch mit Johannisbeeren versorgen. Beim Einkauf sollte man auf Beeren aus heimischer Erzeugung achten.
Dank ihrer festen Außenhaut überstehen sie einige Tage im Kühlschrank. Einzelne matschige Früchte gegebenenfalls aussortieren.
Wichtig: Johannisbeeren erst direkt vor dem Verzehr waschen und von den Rispen abperlen. Wer Ernteüberschüsse einfrieren möchte, breitet die Johannisbeeren nach dem Waschen und Abperlen auf einer Platte oder einem Teller aus. Die Beeren sollen sich dabei nicht berühren. So kommen sie für einige Stunden ins Eisfach. Sind sie vorgefroren, kann man sie in einen gefriergeeigneten Vorratsbehälter umfüllen und einfrieren, ohne dass die Beeren verklumpen. So kann man später problemlos die gewünschte Menge entnehmen. Beim Auftauen werden die Früchte weich und verlieren Saft. Als hübsche Deko für Desserts und Kuchen sind sie so nicht mehr geeignet, ihr Aroma und ihre wertvollen Inhaltsstoffe leiden beim Einfrieren allerdings nicht.
Johannisbeer-Smoothie
(vier Gläser)
Zutaten: 300 Gramm Johannisbeeren, eine reife Banane, 300 Milliliter Buttermilch, gegebenenfalls Zucker und Zitronensaft.
Zubereitung: Johannisbeeren waschen, Rispen entfernen. Banane schälen, grob zerteilen. Obst mit Buttermilch im Mixer pürieren und bei Bedarf mit Zucker und Zitronensaft abschmecken.