Kopfhörer im Warentest

von Redaktion

VON MATTHIAS SCHNEIDER

Beim Sport, beim Kochen, in der U-Bahn: Für viele Menschen ist der Alltag ohne Kopfhörer schwer vorstellbar, lassen sich doch gerade geistig einfache Tätigkeiten mit Musik oder einem Hörbuch auffrischen. Der Genuss steht und fällt mit dem Gerät. Die Stiftung Warentest hat jetzt verschiedene Modellklassen auf Herz und Nieren geprüft.

Typen

Die Wahl beginnt mit dem Typ des Kopfhörers. Kleine In-Ear-Modelle sitzen fest in der Ohrmuschel und sind besonders für unterwegs und beim Sport geeignet. Werden sie nicht gebraucht, wandern sie in ein Etui, in dem sie aufgeladen werden.

Eine Zwischenlösung sind In-Ear-Kopfhörer mit einem Kabel, der im Nacken getragen wird. Sie sind etwas unhandlicher als ihre losen Verwandten, gehen aber nicht so leicht verloren. Durch die angebrachten Akkus halten sie auch etwas länger.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgen Bügelkopfhörer. Bei den leichten Modellen sitzen die Polster direkt auf der Ohrmuschel, ohne sie zu umschließen. Sie sind leichter als ihre großen Geschwister, verrutschen aber auch eher.

Wer sich ganz dem Klang widmen will, greift am besten zu geschlossenen Bügelkopfhörern, die das Ohr ganz umschließen. Sie schirmen am besten von der Außenwelt ab und bieten oft einen vollen Rundum-Klang.

Der beste Klang

Zum Testverfahren muss man vorausschicken: Die Tester haben den Klang unabhängig vom Modell bewertet, das heißt, dass typbedingte Unterschiede nicht berücksichtigt wurden.

Das Rennen um die die beste Tonqualität entscheiden die Apple AirPods Max des für sich. Bei einer Akkulaufzeit von 22,5 Stunden und einem Preis von 495 Euro bewertet die Stiftung Warentest sie als „gut“ (1,9) mit „sehr gutem“ Klang. Ebenfalls mit der Gesamtnote 1,9 bewertet sind aber auch die Modelle Audio Technica ATH-M50xBT2 (195 Euro), Austrian Audio Hi-X25BT (149 Euro) und die JBL Live 660NC (134 Euro).

Bei den kleineren, aufliegenden Bügelkopfhörern schnitt der JBL Live 460 NC mit 2,0 am besten ab. Für 99 Euro bekommt man hier guten Klang.

Bei den kabelverbundenen Geräten entscheidet der Hersteller Teufel das Rennen für sich: Jeweils mit der Note 2,2 liefern die Modelle Airy Sports, Real Blue In und Supreme „guten“ Ton. Der Preis für alle Modelle ist identisch.

Bei den sieben getesteten In-Ear-Kopfhörern bewegt sich das Gesamturteil stets zwischen 1,9 und 2,0. Alle liefern „guten“ Ton. Knapp die Nase vorn haben mit jeweils 1,9 die JBL Reflect Pro (160 Euro), Samsung Galaxy Buds Pro (134 Euro) und die Sony WF-1000XM4 (220 Euro).

Nicht zu unterschätzen ist die aktive Geräuschunterdrückung (Active Noice Cancelling, ANC), die verhindert, dass Umgebungsgeräusche den Hörgenuss stören. Fast alle getesteten Kopfhörer machen das „gut“, soweit die Funktion enthalten ist.

Preissieger

Gutes muss nicht teuer sein: Die Warentest hat für jeden Kopfhörertyp die günstige Modelle gekürt.

. In-Ear: Die JVC HA-A11T liefern für 65 Euro ein „gutes“ (2,2) Gesamtkonzept. Den günstigsten „guten“ Klang bringen die Skullcandy Dime.

. In-Ear mit Kabel: Die gleiche Bewertung bekamen die Teufel Airy Sports für 60 Euro.

. Leichte Bügelkopfhörer: Hier machen die JBL Tune 510 BT das Rennen. Bereits für 40 Euro gibt es hier „gute“ (2,4) Kopfhörer.

. Schwere Bügelkopfhörer:

In der Königklasse sind die Philips TAH5205BK für 58 Euro die beste Wahl für Schnäppchenjäger, die einen „guten“ (2,5) Kopfhörer suchen.

Akkulaufzeit

Nicht unerheblich ist die Akkulaufzeit. Naturgemäß haben hier die Bügelkopfhörer die Nase vorn, weil sie mehr Platz für Batterien bieten. Am längsten halten mit fast 86 Stunden die Marshall Major IV (137) Euro den Musikgenuss aufrecht. Die Klang-Testsieger von Apple packen dagegen nur 22,5 Stunden. Bei den In-Ears sind die zwei Kabelmodelle Airy Sports und Supreme In von Teufel mit gut 17 Stunden am ausdauerndsten.

Auswahl

Die Auswahl ist groß, deshalb geben die Tester einige Entscheidungshilfen an die Hand:

. Passform

Kopfhörer sollten gut passen, also nicht verrutschen, aber dabei nicht drücken. Bei In-Ears gibt es meist verschiedene Aufsätze.

. Kabel

Viele Bügelkopfhörer funktionieren auch mittels der klassischen Klinkenstecker. Das hat den Charme, auch Quellen ohne Bluetooth wählen zu können – außerdem kann es die Tonqualität verbessern.

. GeräuschunterdrückungSie reduziert die benötigte Lautstärke – und schont damit das Gehör.

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