Sieben Stunden: Genau so viel Schlaf braucht der Mensch, um gesund, fit und leistungsfähig zu sein. Das hat vor Kurzem eine Studie der Universitäten Cambridge und Fuhan bestätigt, für die das Schlafverhalten von 50 000 Erwachsenen untersucht wurde. Deutlich zu wenig Schlaf verursachte bei manchen Probanten sogar Angst und Depressionen, vor allem Störungen der Tiefschlafphase seien schlecht für das Gehirn, so die Forscher. Gesunder Schlaf förderte dagegen nicht nur die geistige Leistungsfähigkeit, sondern beugte auch dem geistigen Abbau im Alter vor.
Es zahlt sich also aus, wenn man sich nicht die halbe Nacht auf einer unbequemen Matratze hin- und herwälzt. Doch welche Matratzen sind bequem und empfehlenswert? Das hat die Stiftung Warentest ermittelt, die sich zehn Matratzen im mittleren Preissegment bis rund 500 Euro angesehen hat. Bewertet wurde vor allem, wie bequem und ergonomisch die Tester die Polster im Dauertest fanden. Auch die Haltbarkeit wurde geprüft, indem zum Beispiel Walzen mit 140 Kilo Gewicht 60 000 Mal über jede Matratze rollten.
Leichtgewichte liegen immer relativ bequem
Das Positive: Leichte und kleine Menschen liegen auf fast allen Modellen gut. Dementsprechend erfreulich fielen die Noten aus. Die Tester vergaben fünf Mal die Note „gut“, unter anderem an die mit einem Preis von 179 Euro günstige Sun Garden Comfort Pur P1440. Sie ist der Preistipp im Test. Man muss also in der Regel nicht viel Geld für eine solide Matratze ausgeben. Die fünf weiteren preiswerten Matratzen im Test – die f.a.n. Proaktiv Dream Plus und die Ikea Akrehamm für je 189 Euro, die Jysk Dreamzone Plus F55 für 185 Euro, die Beco Superia für 250 Euro und die Matratzen Concord Komfortschaum für 199 Euro – erhielten immerhin noch ein „befriedigend“.
Teure Matratzen sind nicht immer besser
Auch wenn mit Ausnahme der Sun Garden teure Matratzen meist besser als günstige abschnitten, bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass höhere Kosten automatisch für mehr Bequemlichkeit sorgen. So erhielt etwa die Schlaraffia Geltex Quantum Pure 200, mit 520 Euro die teuerste Matratze im Test, zwar noch eine gute Gesamtnote. „Große, schwere Menschen liegen auf der Schlaraffia meist nur befriedigend“, bemängeln die Tester. Und auch mit der ebenfalls gut bewerteten MFO Vitasan Star H3 für 400 Euro haben Seitenschläfer mit ausladendem Bauch keine Freude.
Nur zwei Modelle für schwere Menschen gut
Während auch die Ikea-Matratze bei Schwergewichten patzt, kommen für diese laut Stiftung Warentest eigentlich nur zwei der getesteten Modelle infrage: Die beiden Testsieger Breckle Weida Pro Body S 592 und die Badenia Irisette Büsum, die 370 und 350 Euro kosten. Beide Matratzen sind deutlich zoniert, sie sind also beispielsweise im Schulterbereich nachgiebiger, so dass die Schultern beim Schlafen etwas einsinken können, in der Mitte aber stabil, um dem schweren Becken Halt zu geben. Gerade beim Schlafen auf der Seite bleibt die Wirbelsäule so gerade. Das ist bei beiden der Fall. Ebenfalls akzeptabel für kräftige Menschen ist der Preistipp von Sun Garden. Sie empfehlen die Tester auch für schwerere Menschen – jedoch nur, wenn diese lieber auf dem Rücken als auf der Seite schlafen.
Fast alle Modelle mit guter Haltbarkeit
Neben den Liegeeigenschaften war die Langlebigkeit im Test ein weiteres wichtiges Kriterium. Schließlich soll das Bett ja auch nach ein paar Jahren noch bequem sein. Die Tester haben diese Eigenschaft etwas höher gewichtet als früher. Dennoch gibt es hier wenig zu meckern. Neun von zehn Matratzen absolvierten den Qualitätstest samt dem Dauerwalzversuch ohne größere Probleme, lediglich das Produkt von Beco bekamen hier große Abzüge. „Sie verliert im Dauertest mehr als ein Viertel ihrer Härte, Liegekuhlen könnten die Folge sein“, warnen die Tester, die diesen Patzer konsequent abstrafen. Denn trotz guter Liegeeigenschaften landete Beco im Test nur auf dem vorletzten Platz. Positiv fiel dagegen erneut die günstige Sun Garden auf, deren Bezug als einziger im Testfeld nach 2000 Scheuertests keine Knötchen bildet.
Federnde Lattenroste sind kein Pluspunkt
Wer übrigens glaubt, eine Matratze mit einem federnden Lattenrost mit aufstellbarem Fuß- und Kopfteil bequemer zu machen, hat sich getäuscht. 149 bis 330 Euro kosten die zu den Matratzen passenden Modelle der Hersteller – und laut Stiftung Warentest machen sie die Betten meist unbequemer statt bequemer. „Viele Matratzen im Test sind bereits so aufgebaut, dass sie Schlafende sinnvoll abstützen – auf einer starren Unterlage“, heißt es im Testbericht. „Die flexiblen Leisten ändern das oft.“ So verschlechtern sich die Liegeeigenschaften meist. Kombiniert man etwa den Testsieger von Breckle mit dem passenden flexiblen Rost, wird es vor allem für Rückenschläfer schlechter, lediglich die Matratze von f.a.n. gewinnt minimal an Komfort. „Wer eine gute Matratze hat, legt sie besser auf einen starren als auf einen federnden Lattenrost“, lautet deshalb das Fazit der Stiftung Warentest.