Wo bleibt die Hilfe für Heizöl-Kunden?

von Redaktion

„Alle reden vom Gaspreis und dass Gaskunden dringend Hilfe benötigen. Und wer denkt an diejenigen, die wie ich mit Öl heizen?“ Renate L. aus dem Landkreis Dachau fühlt sich im Stich gelassen. Insbesondere von Bundeskanzler Olaf Scholz: „Er hat doch gesagt, dass niemand allein gelassen wird. Aber bei mir ist bis jetzt noch keine Hilfe angekommen“, so die 78-Jährige. So wie ihr, geht es vielen Bayern. Mehr als jeder dritte Haushalt (38 Prozent) im Freistaat heizt mit Öl.

Und fast jeder erlebt einen ähnlichen Schock wie Renate L., wenn er die Tanks im Keller auffüllen will. Rund 2500 Liter benötigt Renate L. jedes Jahr. 2021 bezahlte sie dafür exakt 2104,24 Euro. Heuer wären dafür 4045 Euro fällig gewesen. „Aber die hab ich einfach nicht“, so die Witwe. Also hat sie erst mal nur 1200 Liter bestellt. Ihr Sparpotenzial beim Heizen hat die Seniorin ausgereizt. Jetzt treibt sie die Sorge um: Reicht die Menge über den Winter? Und reicht es überhaupt? Denn auch beim Einkaufen muss sie sparen. In der Not hat sie sich schon überlegt, ob sie Freunde um Geld bitten soll. „Aber das muss ja irgendwann zurückbezahlt werden. Muss ich das Haus verkaufen?“ Daran will Renate L. gar nicht denken. Im Alter die Heimat verlieren – ein Albtraum.  WdP

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