Wer merkt, dass er mit seinem Geld nicht mehr zurecht kommt, sollte so früh wie möglich Hilfe suchen. „Leider ist das Thema immer noch mit Scham behaftet“, sagt Nina Rüther, Leiterin der Schuldnerhilfe. Viele Betroffene neigten dazu, erst ihr Erspartes aufzubrauchen und sich Geld in der Familie oder von Freunden zu borgen, bevor sie Hilfe von Fachleuten in Anspruch nehmen.
Zertifizierte Schuldnerberatungen bieten zum Teil die Kommunen an und/oder Träger der freien Wohlfahrtsverbände (Caritas, Diakonisches Werk, Arbeiterwohlfahrt, Rotes Kreuz, Paritätischer Wohlfahrtsverband. Die Beratung ist kostenlos. Informationen darüber gibt es beim Sozialamt.
Um die Einnahmenseiten zu stabilisieren, kann staatliche Unterstützung hilfreich sein. „Neben zum Beispiel Energiehilfen existieren laufende Leistungen wie Wohngeld, die viele Menschen nicht in Anspruch nehmen, obwohl sie das Recht darauf hätten“, so Moers.
Daneben sind es Stiftungen oder Nachbarschaftsinitiativen, die Hilfe leisten können – oder Arbeitgeber, die Lohnerhöhungen oder Darlehen gewähren. „Leider trauen sich viele Menschen nicht, nach solcher Hilfe zu fragen oder kennen die verschiedenen Optionen nicht“, so Moers.
Und was hilft, um die Finanzen in den Griff zu bekommen oder zu behalten? „Das gute alte Haushaltsbuch, das es inzwischen auch als App gibt“, sagt Ute Scharnagl, Vorstand der Stiftung Deutschland im Plus. So lässt sich genau nachverfolgen, wo das Geld geblieben ist und wo Sparmöglichkeiten liegen.
Ein weiterer Tipp von ihr: Zu Monatsbeginn das zur Verfügung stehende Geld einteilen und bestimmte Beträge in Kuverts legen, die etwa mit „Freizeit“ oder „Drogeriebedarf“ beschriftet sind. Auch auf diese Weise behalten Sie den Überblick über Ihre Finanzen.