Mit dem Black Friday geht das Weihnachtsgeschäft bei den Elektronikhändlern in die heiße Phase. Bei der Jagd nach Schnäppchen sollte man aber nicht nur auf hohe Rabatte schielen. Oft lässt sich zum Beispiel auch mit Vorjahresmodellen Geld sparen. Auf was man achten muss, verraten wir im ersten Teil unserer zweiteiligen Technikberatung.
. Bildformat: Hier fällt die Auswahl leicht. Denn mit 4K, das auch als UHD verkauft wird, gibt es ein dominierendes Format. Im ersten Halbjahr 2022 waren in Deutschland 75 Prozent aller neuen Fernseher 4K-Geräte, die das Bild viermal feiner auflösen als Full HD. Auch wenn die TV-Sender meist noch in HD senden, sorgt 4K bei Netflix & Co., beim Sport auf Sky oder auf der PlayStation 5 für brillante Bilder.
. Bildschirm: Mächtige „SUV-Fernseher“ bleiben im Trend. 55 Prozent der bei uns verkauften Geräte messen mindestens 50 Zoll. Doch selbst bei Effizienzklasse A steigt mit der Größe des Fernsehers auch der Stromverbrauch deutlich. OLED bleibt die Technik mit dem tiefsten Schwarz und den brillantesten Farben. Platz 1 bis 10 bei Warentest für OLED-Fernseher von LG beweisen es. Doch die Preise sind hoch. Den günstigsten LG-OLED, den 55A29LA mit 55 Zoll, gibt es um die 1000 Euro.
. Modelle: Es besteht wenig Grund, viel Geld für neue Modelle wie den Testsieger LG OLED55C27LA (Note 1,6, 1500 Euro) auszugeben. Die Fernseher von 2020 oder 2021 sind fast genauso gut, und deutlich billiger. Mit LG und Samsung kann wenig schiefgehen, die Koreaner belegen bei Warentest Platz 1 bis 19. LG-Fernseher ohne OLED jeweils mit Note 2,4 gibt es als 43UP77009LB (43 Zoll) oder 55UP75009LF (55 Zoll) schon zwischen 400 und 450 Euro. Der Samsung GU55AU8079U für 600 Euro ist 55 Zoll groß und schafft ebenfalls Note 2,4.
. Handys mit Android: Preistipps bei Warentest und Chip sind das Samsung Galaxy A13 für rund 160 Euro und vor allem das Xiaomi Redmi Note 11 für 190 Euro. Sie verdienen sich als beste Smartphones unter 200 Euro gute bis sehr gute Noten für Bildschirm, Akku und Handhabung. Eine Liga darüber spielen Samsungs Mittelklasse-Hits Galaxy A33 5G (270 Euro) und A53 5G (350 Euro). Bei ihnen sorgen die Kameras für deutlich bessere Fotos.
. Top-Geräte: Der iPhone-Rivale Samsung Galaxy S22 Ultra ist ab 900 bis 1000 Euro zu haben. Bei Warentest verdient es sich vor allem für den Bildschirm die Gesamtnote 1,7. Top-Androids wie das Google Pixel 7 (ab 650 Euro) oder das OnePlus 10 Pro 5G (ab 750 Euro) kosten wesentlich weniger als ein aktuelles iPhone 14. Das leicht reparierbare niederländische Öko-Handy Fairphone 4 (ab 579 Euro) ist eine umweltfreundliche Alternative.
. Spartipps fürs iPhone: Teilweise sind die iPhone-Preise 2022 um bis zu 200 Euro gestiegen. Sparen bedeutet hier also „nicht ganz so teuer“. Apples aktuell günstigstes iPhone, das SE aus dem Frühjahr 2022, kommt zwar im Retro-Design mit Home-Knopf, bietet mit dem A15-Chip von 2021 aber exzellente und schnelle Technik. Bei unabhängigen Händlern ist es ab etwa 520 Euro zu haben. Wer nicht 1000 Euro und mehr fürs neue iPhone 14 ausgeben will, findet als Alternativen das iPhone 12 (als „mini“ ab 700 Euro), das iPhone 13 (ab 760 Euro) – und aufbereitete gebrauchte iPhones (refur- bished), die auch noch der Umwelt guttun. Bei backmarket.de oder swappie.de gibt es beispielsweise das iPhone 12 mini schon ab 430 Euro. Das iPhone 13 und vor allem das 13 Pro sind noch so aktuell, dass sie auch ein Jahr nach Erscheinen weiterhin als Top-iPhones durchgehen. Die Preise fürs „normale“ 13er starten im freien Handel bei 800 Euro (neu) bzw. 720 Euro (wiederaufbereitet).
. Die besten Androids: Die Hardware der besten Android-Tablets ist erstklassig, bei den Apps werden Käufer aber oft nicht fündig. Als Top-Android mit Note 1,7 empfiehlt Warentest das Samsung Galaxy Tab S8 5G (ab 780 Euro). Preis-Leistungs-Tipp ist das Galaxy Tab S6 Lite (2,0, ab 300 Euro). Als Alternative sind die Fire-Tablets von Amazon zwischen 65 Euro und 180 Euro günstig. Mit der vielen Werbung im virtuellen Amazon-Kaufhaus müssen Nutzer leben.
. Viele iPads: Mit dem neuen iPad von 2022, mit dessen Vorgänger, mit dem mini, dem Air und dem Pro bietet Apple jetzt fünf verschiedene Tablets an, deren Auswahl selbst Apple-Fans ratlos hinterlässt. Generell gilt: Das neue iPad 10 (ab 550 Euro) ist technisch viel moderner als der Vorgänger, kostet aber auch 200 Euro mehr. Wer nur Filme, Serien und Fotos schauen, surfen oder mailen will, ist mit dem iPad 9 (ab 380 Euro) bestens bedient. Wer mehr Leistung für Multimedia braucht, bekommt ab 710 Euro das iPad Air. . PlayStation: Zu den offiziellen Preisen von 450 Euro (ohne Laufwerk) und 550 Euro (mit Bluray-DVD) ist die PlayStation 5 nach wie vor kaum zu haben. Wer Glück hat, findet auf Ebay eine PS5 für 700 bis 750 Euro. Billiger wird’s kaum. Als Einstieg für jüngere Spieler ist der gebrauchte Vorgänger PS4 (ca. 350 Euro bei backmarket.de) sinnvoll.
. Xbox: Für Microsofts Xbox gibt es weniger Top-Spiele als für die PlayStation. Dafür sind beim Abo „Xbox Game Pass“ (ab 9,99 Euro im Monat) auch viele neue Hits inbegriffen, das spart auf Dauer viel Geld. Die stärkste Xbox Series X ist um die 500 Euro mittlerweile gut lieferbar. Die schwächere Xbox Series S für 270 Euro gilt bei den meisten Spiele-Fans als müder Kompromiss.
. Switch: Die Erfolgskonsole von Nintendo wird demnächst sechs Jahre alt. Und sie fällt grafisch gegenüber den Konkurrenten immer weiter ab. Als Spaßgarant für die ganze Familie bleibt die Switch aber beliebt. Die Ur-Version mit LCD-Bildschirm gibt es um die 285 Euro. Die OLED-Variante kommt für rund 340 Euro mit besserem Display. Spartipp: Die kleinere Switch Lite läuft zwar nicht am Fernseher, ist aber schon für 190 Euro zu haben.
. Ohrstöpsel: Auch wenn es gute Konkurrenten deutlich günstiger gibt, bleiben Apples weiße AirPods Kult. Günstigstes Modell sind die AirPods der 2. Generation für rund 150 Euro. Die aktuellen AirPods 3 mit einfacherer Bedienung und 3D-Sound gibt es für 190 Euro. Spartipp sind die guten China-Ohrstöpsel OnePlus Buds Z2 für nur 75 Euro.
. Große Kopfhörer: Exzellent klingen die Sennheiser Momentum Wireless 4 für 295 Euro. Bei Sony überzeugen die WH-1000XM4 für 260 Euro. Preistipp bei Warentest (Note 1,9) sind die Teufel Real Blue aus Berlin für 115 Euro. Die AirPods Max von Apple klingen brilliant, sind edel, aber mit 530 Euro auch sehr teuer.