Zum Lesen, Laufen, Stromsparen

von Redaktion

VON JÖRG HEINRICH

Zugegeben: Es gibt persönlichere Geschenke als Elektronik. Allerdings kann man Technik eine individuelle Note geben, wenn sie gut zum Beschenkten passt. Nachdem im ersten Teil unserer Serie Smartphones und Tablets im Fokus standen, geht es im zweiten Teil nun um Elektronik, mit der sich bestimmte Vorhaben gut umsetzen lassen. Wer etwa viel liest – oder mehr lesen will –, kann sicher etwas mit einem guten E-Reader anfangen. Und eine Fitness-Uhr passt zu Sportbegeisterten – und allen, die es werden wollen.

. Apple-Uhren: Die gerade erschienene Watch Series 8 (ab 480 Euro) bietet neben EKG und Blutsauerstoff-Messung einen Temperatursensor. Er unterstützt Frauen bei der Familienplanung. Der neue Star fürs Handgelenk ist aber die Watch Ultra (ab 980 Euro). Die robuste Extremsport-Uhr im XXL-Format bietet neue Funktionen wie einen Tauchcomputer. Weil Apple den S6-Prozessor seiner smarten Uhren seit 2020 nicht mehr grundlegend aktualisiert hat, sind die Vorgänger Series 6 (ab 320 Euro) und Series 7 (ab 390 Euro) nach wie vor einen Kauf wert. Apples Einstiegsmodell ist ab 290 Euro die Watch SE (Warentest 1,7), die ebenfalls aufgefrischt wurde. Ihr fehlen allerdings die EKG- und Blutsauerstoffsensoren. Spartipp: Wiederaufbereitet und fast wie neu gibt es Apple-Uhren bei backmarket.de ab etwa 220 Euro.

. Apple-Alternativen: Bester Apple-Konkurrent bei Warentest ist die Garmin Venu 2 Plus (Note 1,7, 370 Euro) im Design einer typischen Sportuhr. Die beste Uhr im Test für Android-Nutzer ist die Samsung Galaxy Watch 5 Pro (Note 1,9) für 390 Euro. Fans klassischer Armbanduhren greifen eher zur Withings Scanwatch (270 Euro) aus Frankreich. Sie kommt mit echtem Zifferblatt, bietet trotzdem EKG, Blutsauerstoffmessung und Schlafanalyse.

. Gesunde Geräte: Beheizbare Socken um die 45 Euro sind die perfekte Lösung für Frostbeulen. Mit dem Wippstuhl Aeris Swopper (600 Euro) bleiben Computerarbeiter am Schreibtisch immer leicht in Bewegung. Das tut dem Rücken gut. Spartipp: Mit dem Interstuhl UPis1 gibt es ab 100 Euro eine fast genauso gute Alternative. Ein Welterfolg aus München ist die Trinkflasche Air Up. Sie wird mit Wasser befüllt. Über duftende Aroma-Pods und die Wahrnehmung der Nase entsteht trotzdem das Gefühl, Fruchtsaft oder Limo zu trinken – von Wassermelone bis Bratapfel. Das Null-Kalorien-Wunder gibt es als Starterset für 40 Euro.

. Amazon gegen Hugendubel: Wer digitale Bücher lesen will, muss sich zwischen dem Kindle von Amazon und dem Tolino von Hugendubel, Weltbild & Co. entscheiden. Beim Kindle ist das Kaufen, Laden und das zusätzliche Lesen der Bücher auf Smartphone und Tablet bequemer. Der technisch genauso gute Tolino überzeugt bei der Beratung im Buchladen – und beim guten Gefühl, einen US-Multi nicht noch reicher zu machen. Amazon bietet das kleine Basismodell für 100 Euro an, das für die meisten Bücherfans ausreicht. Der Paperwhite (ab 130 Euro) ist größer und wasserdicht. Neues Topmodell ist der Scribe (ab 370 Euro). Beim Tolino ist das Einstiegsmodell Page 2 (89 Euro) leider nicht perfekt scharf. Mehr Freude machen den Augen der Shine 4 (139 Euro), der Vision 6 (169 Euro) – und vor allem der Epos 3 (279 Euro).

. Aktueller Stand: Immer mehr Menschen haben zu Hause intelligente Geräte im Einsatz. Am beliebtesten sind laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom vernetzte Lampen, die schon in mehr als einem Drittel aller Haushalte sind. Mit steigenden Heizkosten werden auch schlaue Thermostate gefragter. Der gemeinsame Standard „Matter“ der großen Hersteller, der gerade eingeführt wird, sorgt dafür, dass sich (fast) alle Smart-Home-Geräte untereinander verstehen. Wer ein schlaues Hausgerät kauft, sollte sich informieren, ob es Matter unterstützt. Ältere Technik lässt sich meist auf den neuen Standard aktualisieren.

. Heizen: Smarte Geräte ersetzen das bisherige Thermostat und regeln die Temperatur mit einem Stellmotor per App oder direkt an der Heizung. Die Installation dauert für Laien nur wenige Minuten, Wasser tritt keines aus. Wenn die Heizung mit einem Tür- oder Fenstersensor vernetzt ist, schaltet sie sich beim Lüften automatisch aus und danach ein. Der Münchner Hersteller Eve setzt mit seinem Thermostat „Thermo“ (75 Euro) auf Apple-Umgebungen, ein zusätzliches Steuergerät („Bridge“) ist nicht nötig. Ebenfalls aus München kommt das Tado V3+, das als Starterkit mit Thermostat und Bridge 130 bis 150 Euro kostet. Beim AVM Fritzdect 302 (85 Euro) dient ein Fritzbox-Router als Zentrale.

. Licht: Philips bietet neuerdings nicht nur die Leuchten seiner Erfolgsmarke „Hue“ an – sondern auch simplere Geräte unter dem Namen „WiZ“. Sie brauchen keine Bridge als Steuergerät, sondern sind per WLAN vernetzt. Das kann in Einzelfällen zu Aussetzern führen, läuft im Alltag aber in aller Regel problemlos. WiZ-Leuchten kosten meist höchstens die Hälfte eines vergleichbaren Hue-Modells. So gibt es eine Lampe für die gängige E27-Fassung mit regelbaren Farben von WiZ schon um die 13 Euro.

. Gegen die Sucht: Das Handy hat das Leben vieler Nutzer komplett im Griff. Erste Hilfe gegen die Sucht bieten „Feature Phones“. Das sind klassische Mobiltelefone zum Telefonieren und Simsen – die aber „zur Not“ teils auch moderne Funktionen bieten. Das Nokia 6300 für rund 60 Euro beherrscht sogar WhatsApp, Facebook und YouTube. Ein Hit für Musikfans ist das Nokia 5710 XpressAudio (85 Euro), das mit drahtlosen Ohrhörern kommt, die sich in einem kleinen Fach verstauen lassen.

. Apple gegen Windows: Bei Laptops hängt der Preis stark von der Ausstattung ab. Der gleiche Rechner kann mit Intels i3-Prozessor, der für Büro, Surfen und Lernen schnell genug ist, 450 Euro kosten – und mit i7 plus Spiele-Grafikkarte 1800 Euro. Der einzige „sehr gute“ Laptop bei Warentest mit Note 1,5 ist Apples MacBook Pro mit 16-Zoll-Bildschirm. Dieses MacBook kostet aber mindestens 2400 Euro. Vergleichsweise günstige Apple-Alternative ist das immer noch exzellente MacBook Air von 2020 mit dem schnellen M1-Chip ab rund 1000 Euro. Bei Windows geht es deutlich billiger. Warentest und Chip loben das Samsung Galaxy Book (ab 450 Euro) und das Acer Aspire 3 als Preis-Champion ab 360 Euro.

. Retro im Trend: Apple muss nicht immer superteuer sein. Der Sachenfinder AirTags, der verlegte Schlüssel ebenso aufspürt wie verschollene Koffer am Flughafen, ist für 33 Euro zu haben. Wenn die ganze Familie im Urlaub gleichzeitig ins WLAN-Netz will, ist ein mobiler Router wie der TP-Link M7450 (130 Euro) ideal. Powerbanks zum Nachladen für stromlose Handys gibt es schon ab gut 20 Euro. Wer am Computer mit einer mechanischen Tastatur wie früher an der Schreibmaschine tippen will, begeistert sich für die Logitech Pop Keys (ab 60 Euro) im kultigen Retro-Design. Sie gibt es sogar in einer rosa Romantik-Version, bei der die Tasten ein Herz ergeben. Und die Crosley-Kofferplattenspieler (ab 100 Euro) mit Batterien machen Vinyl-Musik mobil.

Artikel 2 von 3