CO2-Preis steigt – was auf Verbraucher zukommt

von Redaktion

Zum 1. Januar sollte der CO2-Preis von 30 auf 35 Euro pro Tonne angehoben werden. Angesichts der Energiekrise hat die Bundesregierung die Erhöhung auf das Jahr 2024 verschoben. Doch wie beeinflusst der CO2-Preis die Verbraucherpreise schon jetzt?

Das Prinzip

Der CO2-Preis ist ein marktwirtschaftliches Mittel, um die Transformation zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft möglichst effizient zu gestalten. Dabei wird festgelegt, wie viele Tonnen Kohlendioxid in der EU in einem bestimmten Zeitraum ausgestoßen werden dürfen. Das wird über Zertifikate geregelt: Nur wer eines kauft, darf Kohlenstoff ausstoßen. So steht hinter jedem Flugticket und jedem Liter Benzin, den Verbraucher kaufen, ein zuvor erworbenes CO2-Zertifikat.

Der Grundgedanke: Mit einem steigenden CO2-Preis wird es irgendwann günstiger, auf kohlenstofffreie Alternativen umzurüsten. Dort, wo der Umstieg schwieriger ist, lohnt es sich, teurere Zertifikate zu kaufen.

Der Preis

Wie viel die Zertifikate kosten, soll ab dem Jahr 2026 der freie Markt – also Angebot und Nachfrage – entscheiden. Bis dahin gibt es Festpreise. Aktuell kostet der Ausstoß einer Tonne CO2 30 Euro, 2025 sollen es 55 Euro sein.

Folgen für Verbraucher

Was bedeutet das aktuell für Verbraucher? Auf den ersten Blick nicht viel, aber es läppert sich. Das zuständige Umweltbundesamt hat die CO2-Preise der verschiedenen Energieträger aufgelistet: So kostet sehr günstiges Erdgas gerade knapp 20 Cent pro Kilowattstunde – 0,5 davon sind der CO2-Preis, also 2,5 Prozent. Bei Superbenzin sind es bei einem aktuellen Preis von rund 1,80 Euro sieben Cent (3,9 Prozent). Der höhere Wert liegt darin begründet, dass Benzin beim Verbrennen mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre entlässt als Gas.

Gleiches gilt für Diesel und leichtes Heizöl: Beide haben aktuell 8 Cent Klimaprämie im Bruttopreis. Beim Heizöl sind es bei einem aktuell relativ günstigen Preis von 1,21 Euro 6,6 Prozent CO2-Preis.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Der Nutzer einer Gasheizung zahlt im Jahr (20 000 kWh Verbrauch) rund 120 Euro CO2-Preis, der Nutzer einer Öl-Heizung (20 000 kWh) grob gerundet 193 Euro. Eine Tankfüllung Benzin von 50 Litern enthält 4,2 Euro Klimaprämie. MATTHIAS SCHNEIDER

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