Sind die Backzutaten noch gut?

von Redaktion

Wer weihnachtliche Leckereien backen will, findet beim Blick in die Vorratsschränke häufig Überbleibsel vom Vorjahr. Pottasche und Hirschhornsalz etwa sind typische Backtriebmittel für Lebkuchen, finden den Rest des Jahres aber meist keine Verwendung. Reste vom Vorjahr kann man aufbrauchen. Angebrochene Tütchen Backpulver sollte man dagegen entsorgen, da die Luftfeuchtigkeit im Laufe der Zeit die Triebkraft des Backpulvers zunichte macht. Pottasche und Hirschhornsalz sind dafür weniger anfällig, weil sie ihre teiglockernde Wirkung erst durch die Wärme beim Backen entfalten.

Auch Zuckerstreusel und Hagelzucker vom Vorjahr müssen nicht in den Müll. Bei trockener Lagerung sind sie quasi unbegrenzt haltbar. Das gilt auch für Blockschokolade und Schokostreusel. Allerdings können sich bei falscher Lagerung unschöne Ränder bilden. Wird Schokolade zu warm aufbewahrt, entstehen Fettkristalle an der Oberfläche, sichtbar als grau-weißer Belag. Dieser sogenannte Fettreif ist nicht gesundheitsschädlich, kann aber den Geschmack beeinträchtigen. Ähnlich sieht der Zuckerreif aus, der entsteht, wenn Schokolade aus kalter Umgebung schnell ins Warme gebracht wird. Dabei bildet sich Kondenswasser, das Zucker aus der Schokolade löst, der sich wiederum als Kristallrand absetzt.

Dank der konservierenden Wirkung des enthaltenen Zuckers halten sich auch Trockenfrüchte wie Feigen, Aprikosen oder Rosinen recht lange. Sie verlieren im Lauf der Zeit jedoch an Aroma. Wichtig: Sie müssen trocken aufbewahrt werden, sonst können sie schimmeln. Das gilt besonders für Orangeat und Zitronat. Die kandierten Zitrusschalen enthalten zwar reichlich Zucker, aber auch mehr Feuchtigkeit als etwa Rosinen.

Weihnachtliche Gewürze wie Zimtstangen, Muskatnüsse, Nelken, Sternanis oder Kardamomkapseln übersommern am besten im Ganzen, weil sie so ihr Aroma am besten bewahren. Nach dem Mahlen verflüchtigt es sich innerhalb weniger Monate. Wer trotzdem die praktischen Tütchen mit vorgemahlenen Weihnachtsgewürzen nutzen möchte, füllt sie nach Anbruch in dicht schließende kleine Dosen oder Schraubgläschen um. Riecht der Inhalt nicht mehr aromatisch oder gar muffig, sollte er in den Müll. Ähnliches gilt für Nüsse, Pistazien und Mandeln: In gemahlener Form werden sie innerhalb weniger Monate ranzig und ungenießbar. Anders als Gewürze sollten sie auch im Ganzen wegen ihres hohen Fettgehalts nur maximal ein Jahr gelagert werden.

Nicht nur die Zutaten, sondern auch die Werkzeuge sollten vor Arbeitsbeginn überprüft werden. Ausstecher müssen sauber und rostfrei sein, Antihaftbeschichtungen in Backformen ohne Kratzer. Auch wichtig: Nur Materialien zum Backen und Verzieren verwenden, die tatsächlich für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind. Gerade in den sozialen Medien gibt es viele Tipps, wie man Alltagsgegenstände dafür verwenden kann. Da werden etwa flüssige Schokolade mit Hilfe von Luftpolsterfolie geformt oder Mini-Stollen direkt in leeren Konservendosen gebacken. Bei solchen Anwendungen besteht die Gefahr, dass Schadstoffe ins Lebensmittel übergehen. Auch Silikonformen müssen lebensmittelecht sein, Dekoartikel oder Spielzeuge aus Silikon wie Fidget Toys sind nicht dafür geeignet.

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