Wie Robo-Advisor Geld vermehren

von Redaktion

VON MAX GEISSLER

Immer neue Krisenherde beschäftigen die Kapitalmärkte, viele Indizes liegen auf Jahressicht im Minus. Das ist auch an den digitalen Vermögensverwaltern, den sogenannten Robo-Advisors, nicht spurlos vorbeigegangen. Dennoch liegen viele Anbieter auf Zwei- und Dreijahressicht mit ihren ausgewogenen und offensiven Kundenportfolios noch prozentual zweistellig im Plus. Was sind die Vorteile der Anlage-Roboter und auf was sollten Anleger bei der Geldanlage achten?

Funktionsweise

Robo-Advisor empfehlen auf Grundlage individueller Angaben ein Wertpapierportfolio, das fortlaufend digital überwacht und optimiert wird. Großen Einfluss auf die Renditeentwicklung haben die Anlagepräferenzen und die Risikobereitschaft des Kunden. Sie bilden die Grundlage für die vorgeschlagene Anlagestrategie beziehungsweise Risikoklasse – von sicherheitsorientiert über ausgewogen bis hin zu offensiver Ausrichtung. Entscheidet man sich für ein Modul, fließt das Kapital in ETFs, klassische Fonds oder Einzeltitel.

Vorteil

Anleger erhalten eine Komplettlösung, bei der sie sich weder um Börsenentwicklung und Titelauswahl noch um die Bewirtschaftung ihres Portfolios kümmern müssen. Die Geldanlage ist jederzeit kostenlos kündbar.

Ergebnisse

Robo-Advisor können sich dem Kapitalmarkt nicht entziehen, das geballte Datenwissen und die gezielte Anlagestreuung helfen aber, Kursschwächen zu dämpfen und die Depotentwicklung zu stabilisieren. Besonders gut gelang dies zuletzt dem Anbieter Smavesto, dessen ausgewogene Strategie auf Dreijahressicht knapp 30 Prozent an Wert zulegen konnte (Stichtag: 30. November). Solidvest und der auf Nachhaltigkeit spezialisierte Anbieter Vividam erzielten unter gleichen Vorgaben gut 17 beziehungsweise zwölf Prozent Kursplus. Für risikofreudige Anleger war mit einer offensiven Strategie bei Smavesto sogar 47 Prozent Kurszuwachs drin, bei Vividam rund 29 und bei Solidvest gut 27 Prozent.

Kosten

Robo-Advisor gelten gemeinhin als günstig, dennoch lohnt ein Blick auf zwei Kostenblöcke: die Verwaltungsgebühr und die Fondskosten. Vergleichsweise preiswert ist die Verwaltung, wenn sie weniger als 1,0 Prozent pro Jahr kostet, wie etwa bei den Anbietern „wiLLBe“ (0,49 Prozent), Fidelity (0,55 Prozent), Ginmon (0,75 Prozent) oder dem Sparkassen-Robo Bevestor (0,80 Prozent). Manche Robo-Advisor verringern ihre Gebühren mit steigendem Anlagevolumen. So fallen die Kosten bei Warburg Navigator ab 100 000 Euro von 1,0 auf 0,90 Prozent und ab 250 000 Euro auf 0,80 Prozent pro Jahr. Bei den Produktkosten haben reine ETF-Anbieter die Nase vorn, wie etwa Pixit (0,13 Prozent im Schnitt), Ginmon (0,25 Prozent) oder auch Smavesto (0,25 Prozent).

Investmentprozesse

Nicht alle Anbieter setzen ausschließlich auf softwaregesteuerte Anlageprozesse. So vertrauen zum Beispiel Fidelity Wealth Expert, der genossenschaftliche Robo „cleVR finance“ und der nachhaltige Robo-Advisor „wiLLBe“ der Liechtensteinischen Landesbank auf eine Kombination aus Mensch und Maschine. „Während Technologien in der Risikoüberwachung unabdingbar sind, glauben wir gleichzeitig an die Erfahrung und das Feingefühl unserer Experten, um Trends aufzuspüren und diese für die Geldanlage zu nutzen“, sagt Andreas Telschow, Vertriebsleiter bei Fidelity. So könnten aktive Manager beispielsweise zielführender als Algorithmen entscheiden, ob es jetzt besser ist, in Value- oder Growth-Titel zu investieren. Eine gezielte Risikosteuerung durch Kombination offensiver und defensiver Anlageelemente innerhalb einer Anlagestrategie beschreitet Pixit. Der digitale Vermögensverwalter der Targobank steuert das Risiko in den Portfolios unter anderem nach dem gewählten Anlagehorizont. „Je länger die Anlagedauer, desto höher das Risiko beziehungsweise der Aktienanteil“, sagt Anne Dickmann, Pixit Product Owner. „Das bedeutet im Umkehrschluss: Je näher das Ende der gewünschten Anlagedauer für unsere Kunden rückt, desto mehr reduzieren wir das Risiko in den Portfolios, indem wir die Aktienquote schrittweise zurückfahren.“

Tipps

Alle Robo-Advisor erlauben Sparpläne, teilweise auch als VL-Sparplan. Die meisten Anbieter fordern eine Sparrate von mindestens 50 Euro. Bevestor und der neue Anbieter Vanguard Invest starten bereits ab 25 Euro im Monat. Ein besonderes Extra bietet Ginmon: Alle Kundenkonten werden während der Laufzeit automatisch auf die volle Ausnutzung des Freistellungsauftrags optimiert, anstatt ihn nur am Ende bei Vollauszahlung zu nutzen. Das kann mehrere Hundert Euro Steuerersparnis pro Jahr bringen.

Mehr Informationen

Das mehrseitige Dossier zum Thema gibt es unter der Fax-Abrufnummer 09001/25 26 65 51 (1 Minute = 0,62 Euro) bis 2. Februar 2023. Das Fax-Gerät auf „Polling“ oder „Sendeabruf“ stellen, Fax-Service-Nummer wählen und Starttaste drücken. Kein Fax? Senden Sie einen mit 1,00 Euro frankierten und adressierten Rückumschlag plus 1,60 Euro in Briefmarken unter dem Stichwort „Robo-Advisor“ an: Biallo & Team GmbH, Bahnhofstr. 25, 86938 Schondorf. Oder Sie senden eine E-Mail an: ratgeber@biallo.de

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