Komfortables Duschen und gleichzeitig Wasser und Geld sparen, das versprechen wassersparende Duschköpfe. Die Stiftung Warentest hat 20 von ihnen überprüft und kam zu einem größtenteils positiven Ergebnis. Mit vielen der Produkte kann der Geldbeutel tatsächlich geschont werden. Sechs Testsieger mit der Note 1,9 gab es. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn drei der Modelle fielen krachend durch.
Vielsparer und Kaumsparer
Zwischen Vielsparern und Kaumsparern war bei den getesteten Duschköpfen alles vertreten. So verbrauchen drei Modelle bei einem Normalstrahl, mit dem die meisten Menschen duschen, sogar unter sieben Liter pro Minute. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Duschkopf mit 15 Liter Verbrauch pro Minute sparen Verbraucher damit über die Hälfte ein. Einen besonders geringen Verbrauch hat dabei das Modell „Grohe Vitalio Start 100“ mit 5,5 Litern, gefolgt von Damixa Pine mit 5,9 Litern. Beide landeten unter den sechs Testsiegern. Auch der Duschkopf von Ideal Standard fällt mit 6,7 Liter als besonders sparsam auf, unter den Testsiegern landete das Produkt aufgrund der geringen Haltbarkeit jedoch nicht. Auf der anderen Seite des Spar-Spektrums sammeln sich ebenfalls drei Produkte. Die Köpfe von Hagebau, Prisma und Sanito-Wingeroth verdienen nach Meinung von Stiftung Warentest kaum die Bezeichnung „wassersparend”, denn ihr Verbrauch liegt bei mehr als zwölf Litern pro Minute. Das ist zu nah am herkömmlichen Produkt und verdient nach Meinung der Tester die Note mangelhaft.
Von 33 000 auf 12 100 Liter pro Jahr
Wer zum richtigen Duschkopf greift, kann einiges an Ressourcen und Geld sparen. Die Tester gingen in einer Beispielrechnung von 220-mal Duschen im Jahr und einer Duschdauer von je zehn Minuten aus. Bei einer Durchschnittsbrause rieseln damit 33 000 Liter Wasser pro Jahr in die Duschwanne. Mit der sparsamsten Brause, also der „Grohe Vitalio Start 100“, sind es nur 12 100 Liter. Bei einem Kubikmeterpreis von 3,85 Euro spart der Beispielduscher damit 80 Euro Wasser- und Abwasserkosten.
Je nachdem, wie das Wasser erhitzt wird, kann der Geldbeutel noch mehr geschont werden. Bei einer Gas-Erhitzung sind es pro Jahr bis zu 167 Euro Ersparnis. Bei einer deutlich teureren Erhitzung mit Strom sogar bis zu 345 Euro.
Nachteil: Ausspülen dauert länger
Einen Nachteil haben die besonders sparsamen Duschköpfe allerdings: Das Ausspülen des Shampoos aus langen Haaren empfanden die Tester teilweise als recht lang. Modelle mit acht bis neun Litern Durchfluss sind da meist flotter. Die weiteren Testsieger Duravit, Hansgrohe Pulsify Select S und Hansa können hier Punkte sammeln. Auch die Brause „Grohe Vitalio SmartActive 130 Cube“ spült gut aus und landet unter den Siegern, kostet aber im Vergleich zu den anderen drei mit einem Preis von 64 Euro mehr als doppelt so viel. Der Geldbeutel wird übrigens auch bei den Duschköpfen mit acht bis neun Liter pro Minute geschont: Wenn das Wasser mit Gas erhitzt wird, können hier verglichen mit einem herkömmlichen Duschkopf 123 Euro gespart werden, bei Strom 254 Euro.
Nicht jede Brause bei hohem Wasserdruck
Wer einen hohen Wasserdruck im Haus hat, sollte darauf achten, eine Brause mit Durchflussbegrenzer zu kaufen. Denn im Gegensatz zu einer simplen Reduzierscheibe, verengt hier ein Quetschring die Leitung, je höher der Druck ist. Dadurch fließt unabhängig vom Druck immer die gleiche Menge Wasser. Die Testsieger waren alle mit einem Durchflussbegrenzer ausgestattet.
Entkalken: einfach und kompliziert
Einen weiteren Tipp zur Handhabung gibt es beim Entkalken. Duschköpfe mit Strahlscheiben aus Edelstahl sehen zwar elegant aus. Die kleinen Löcher verkalken aber relativ schnell und müssen dann in Essig oder Entkalker gelegt werden, um sie wieder frei zu machen. Einfach geht ist mit Modellen, die mit weichen Kunststoffnoppen ausgestattet sind. Diese können per Hand abgerubbelt werden, um sie vom Kalk zu befreien.
Eigenen Duschkopf einfach testen
Wer wissen möchte, ob sich der Umstieg auf eine Sparbrause lohnt, kann den Verbrauch des eigenen Duschkopfs einfach testen: Duschkopf in einen Eimer halten, das Wasser voll aufdrehen und 30 Sekunden laufen lassen. Anschließend werden die Liter abgemessen und die Zahl verdoppelt. Schon hat man den Wasserverbrauch pro Minute.