Wie man Fake-Shops erkennen kann

von Redaktion

VON PERNILLA RAUH

Online-Shopping wird immer beliebter, hier gibt es oftmals unglaubliche Schnäppchen und Angebote zu finden. Doch was auf den ersten Blick wie ein seriöses Angebot wirkt, kann sich als Falle herausstellen. Wer bei Fake-Shops einkauft, kann lange auf die bestellte Ware warten und sieht das im Voraus gezahlte Geld nie wieder.

Fake-Shops sind Webseiten, die den Anschein eines soliden Geschäfts erwecken. In Wahrheit geht es darum, Geld für Ware zu kassieren, die gar nicht geliefert wird, oder für Markenfälschungen. Andere Shops sind nur darauf ausgelegt, die personenbezogenen Daten abzugreifen.

Angebote

Die Betreiber dieser Seiten locken oft mit saisonalen Produkten, die schwer zu bekommen sind, oder schnell ausverkauften Produkten. Auch wenn Produkte deutlich günstiger als am Markt verkauft werden, ist Vorsicht geboten. Vor allem Elektrogeräte, Fahrräder und Reisen werden nach Erfahrung der Verbraucherzentrale von den Betrügern angeboten. Die Betreiber sind meist nicht ermittelbar, weil sie mit gefälschten oder gestohlenen Daten arbeiten.

Erscheinungsbild

Dilettantische Kopien echter Marken-Shops gehören zunehmend der Vergangenheit an. Betrüger kopieren das Erscheinungsbild von echten Online-Shops mittlerweile so professionell, dass der Fake-Shop kaum zu erkennen ist.

Millionen-Geschäft

Es handelt sich hier um ein Millionengeschäft, davon geht die Verbraucherzentrale Bayern aus. Genaue Zahlen dazu, wie viele Menschen sich von dieser Betrugsmasche täuschen lassen, gibt es nicht. Die Dunkelziffer dürfte enorm sein. Julia Zeller, Juristin beim Verbraucherschutz Bayern, gibt Tipps, um Fake-Shops zu erkennen.

Impressum prüfen

Fake-Shops sind leider nicht leicht zu enttarnen. Immer seltener gibt ein fehlendes Impressum oder ein schlecht übersetzter Text Hinweise auf eine Falle. Die Betrüger sind professioneller geworden. Viele haben ein eigenes Impressum, auch wenn es frei erfundenen Inhalt hat. Diesen kann man freilich prüfen. In einem seriösen Impressum sollten grundsätzlich Angaben zu den Inhabern, dem Handelsregister und der Adresse des Shops zu finden sein. Die angegebene Handelsregisternummer lässt sich über www.handelsregister.de überprüfen. Sofern eine Adresse angegeben ist, schadet es nicht, diese einmal über eine Navigationsseite zu überprüfen. Eventuell befindet sich an der angegebenen Adresse ja nicht mal ein Gebäude – in dem Fall ist natürlich schnell klar, dass es sich um einen Fake-Shop handelt.

Adresse checken

Ein weiteres Warnsignal kann die URL der jeweiligen Webseite sein. Wenn diese bereits unseriös klingt, könnte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Fake-Shop handeln. Wenn zum Beispiel die Adresse gar nicht zum Inhalt der Seite passt, ist das ein Warnsignal. Wichtig zu wissen ist, dass eine auf .de endende Adresse nicht garantiert, dass sich der Shop in Deutschland befindet.

Sichere Bezahlung

Am wichtigsten ist es, Vorkasse zu vermeiden. Die sicherste Bezahlmethode ist der Kauf auf Rechnung. Wenn der angeboten wird, ist auch das ein Zeichen für Seriosität des Anbieters.

Rücksendung

Schon vor einer Bestellung sollte man die Rücksende- und Rücktritts-Möglichkeiten prüfen und darauf achten, dass es eine Kontaktadresse gibt. Denn bei Online-Bestellung gilt grundsätzlich ab Lieferdatum 14 Tage Widerrufsrecht.

Den Geschäftsbedingungen sollte auch zu entnehmen sein, wohin Ware, die nicht passt oder gefällt, zurückgeschickt werden soll. Falls der Kunde die Rücksende-Kosten tragen muss, ist durchaus von Interesse, ob er das Porto für ein Paket zurück nach China bezahlen muss.

Bewertungen lesen

Die Expertin empfiehlt, Bewertungen auf externen Webseiten zu beachten. Kundenbewertungen aus der Vergangenheit auf der Seite selber können auch ein Indiz sein. Sobald ausschließlich positive, also Fünf-Sterne-Bewertungen auftauchen und keine negative, ist das sehr unglaubwürdig. Gütesiegel wie zum Beispiel Trustedshops und Trustpilot sind auch ein Hinweis auf die Seriosität der Seite. Hat der Shop ein solches Siegel und ist dieses auch verlinkt, mit dem Profil des Shops auf der Bewertungsplattform, dann ist das ein Zeichen für Vertrauenswürdigkeit.

Geld zurückholen

Wenn die Falle bereits zugeschnappt ist, sollten Betrogene aktiv werden. Die Expertin empfiehlt, Strafanzeige bei der Polizei zu stellen. Möglicherweise kann auch über die Bank oder den Zahlungsdienstleister das gezahlte Geld zurückgeholt werden. Eine möglichst genaue Dokumentation des Falles kann helfen. Also: Bildschirmfotos der Seite und Sicherung der Mails des angeblichen Verkäufers.

Fake-Shop-Finder

Die Verbraucherzentrale Bayern hat einen Fake-Shop-Finder eingerichtet. Unter der Internet-Adresse https://www.verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder kann man den Namen des Shops eingeben und prüfen, ob es sich um Betrüger handelt.

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