Endlich kommen von der Inflation mal bessere Nachrichten. Die Rate für Deutschland sank im März um mehr als einen Prozentpunkt auf 7,4 Prozent. Man sollte nicht kleinreden, dass Energiepreise und Lieferkettenprobleme sich wieder deutlich beruhigt haben. Das wird in den kommenden Monaten zu weiteren Erleichterungen bei der Inflation führen.
Schwieriger wird es mit den hartnäckigen Preissteigerungen, die etwa durch die starken Lohnsteigerungen weiter angefacht werden. Dieser Bodensatz der Inflation wird erst in zwei oder drei Jahren herausgeschwemmt sein, und hierzu sind unabhängig vom gegenwärtigen Bankenstress noch weitere moderate Zinssteigerungen der Notenbanken notwendig. Die Aktienmärkte nahmen den Inflationsrückgang mit Befriedigung auf. Der deutsche Leitindex Dax legte in der zurückliegenden Handelswoche eine deutliche Erholung hin.
Grund hierfür war neben den guten Inflationsdaten vor allem aber die Beruhigung der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor diesseits und jenseits des Atlantiks. Die eingeleiteten Auffanglösungen für die betroffenen Institute wurden von den Marktteilnehmern als zunächst ausreichend angesehen. Die großen Notenbanken machten allerdings auch in den vergangenen Tagen deutlich, dass zur weiteren Eindämmung der Inflation sogar noch weitere moderate Zinssteigerungen notwendig wären. Das hält den Druck auf die Finanzsektoren weltweit aufrecht.
An den Kapitalmärkten ist dies sichtbar in ungewöhnlich hohen Schwankungen bei Anleihekursen. Hier herrscht Unsicherheit über den weiteren Kurs der Geldpolitik wie auch über die Entwicklung der Kreditqualität. Für alle Marktsegmente unterstützend waren die jüngsten realwirtschaftlichen Daten. Sie zeigen, dass die Konjunktur unter Berücksichtigung der Belastungsfakten relativ stabil bleibt.
In der kommenden Woche stehen Konjunkturdaten im Mittelpunkt. Neue Stimmungsindikatoren aus China werden Aufschluss darüber geben, wie stark der Aufschwung nach dem Ende der Corona-Beschränkungen ausfallen wird. In Deutschland wird für die Produktion im produzierenden Gewerbe eine stabile Entwicklung erwartet. Dahinter verbergen sich aber sehr unterschiedliche Entwicklungen. So kann die industrielle Erzeugung weiter zulegen, dank der zuletzt besseren Auftragslage. Äußerst volatil geht es dagegen in der Bauwirtschaft weiter. Den witterungsbedingt guten Zahlen für den Januar sollte im Februar wieder eine merkliche Verringerung in der ohnehin durch Baupreise und Zinsanstiege belasteten Branche drohen. Zum Wochenschluss folgen dann in den USA mit den monatlichen Arbeitsmarktzahlen noch sehr wichtige Hinweise für die dortige Konjunkturentwicklung.