Schadstoffe bei Gasgrills

von Redaktion

VON SOPHIA HUBER

Sobald es wieder wärmer wird, für viele bedeutet dies: Raus in den Garten und ran an den Grill. Immer öfter wird dabei statt zur Holzkohle zum Gasgrill gegriffen. Stiftung Warentest hat deshalb vier Tischgeräte und acht Grillwägen geprüft. Die Ergebnisse sind zum Teil erschreckend.

Grillroste geben Schadstoffe ab

Das größte Problem der getesteten Geräte: Viele Roste geben Schadstoffe ab. Das liegt vor allem an der Beschichtung mit Emaille. Diese soll vor Korrosion schützen und das Reinigen erleichtern. Beim Grillen säurehaltiger Speisen können hier jedoch Schadstoffe ins Grillgut übergehen. Das war bei sieben der zwölf getesteten Geräte der Fall. Zwar waren die Schadstoffabgaben unter den Grenzwerten der europäischen Lebensmittelbehörde Efsa, dennoch war Stiftung Warentest nicht begeistert. Lediglich die blanken Edelstahl-Roste von Enders und Tepro wurden mit „sehr gut“ bewertet. Bei den emaillierten Rosten bestand nur der des Weber-Tischgrills den Test mit Bestnote. Die Grillwagen von Rösle und Hellweg bekamen ein „gut“.

Brandgefahr beim Tischgrill

Doch nicht nur die Schadstoffen stellen Gefahren für die Grillfans dar. Bei einem Gerät, dem Tepro-Tischgrill, herrscht sogar Brandgefahr. Beim Ausdrehen kann die Flamme zurückschlagen. Zudem wird die Haube sehr heiß und Fett läuft aus. Dazu erwies sich die Montage als recht umständlich. Dafür gibt es von Stiftung Warentest ein „mangelhaft“. Verbrennen kann man sich aber auch bei anderen Geräten. Denn einige Grills fielen den Testern zudem durch heiße, gefährliche Stellen auch. Vor allem bei den drei Grills von Activa, Napoleon und Tepro kann man sich verbrennen.

Hälfte der Geräte rostet leicht

Die Rostanfälligkeit testete Stiftung Warentest mithilfe einer Klimakammer. Das Ergebnis: Die Hälfte der Geräte erwies sich als robust. Die anderen korrodierten an allen möglichen Bauteilen, inklusive der beschichteten Roste. Insbesondere die Grillwägen von Landmann und Weber offenbarten große Schwächen. Sie rosteten am Grillrost und teilweise an den Abdeckungen, etwa über den Brennern.

Nur vier bekommen das Urteil „gut“

Aufgrund der Mängel bekamen von den zwölf getesteten Geräten lediglich vier das Gesamturteil „gut“.

. Rösle Der Grillwagen von Rösle (500 Euro) überzeugt mit dem besten Grillergebnis im Test und seiner sichereren und einfachen Handhabung. Gut fanden die Tester auch das Sichtfenster im Deckel und dass das Gerät sehr einfach zu montieren ist. Allerdings ist der Rösle rostanfällig und hat mit 111 Zentimetern eine vergleichsweise hohe Arbeitshöhe. Die Seitenteile sind nicht einklappbar.

. Enders

Der Grillwagen von Enders für 287 Euro überzeugt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Hierbei handelt es sich aber um den kleinsten getesteten Grillwagen. Und auch hier ist Rost ein Thema, vor allem direkt am Grillrost, wo zudem auch raue Kanten bemängelt wurden.

. Hellweg Rothmann

Der Wagen von Hellweg Rothmann (249 Euro) ist schnell zu montieren und gut zu verstauen, allerdings heizt er nur langsam auf und ist rostanfällig. Laut Anbieter handelt es sich um ein Auslaufmodell.

. Weber Go anywhere

Wer lieber am Tisch grillt, dem empfiehlt Stiftung Warentest den Tischgrill von Weber für 170 Euro. Er ist robust, rostet nicht und lässt sich gut verstauen. Allerdings sammelt sich Fett im Innenraum. Der Drehregler ist etwas rutschig.

Teuer ist nicht besser

Die Luxusgeräte von Weber und Napoleon (für 700 bzw. 840 Euro) reihten sich im hinteren Feld der „befriedigenden“ Grills ein. Sie gaben Schadstoffe ab und keiner von beiden grillte besser als die günstigen Guten.

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