Die Elektrifizierung ist so gut wie überall auf dem Vormarsch – auch bei Haushalts- und Gartengeräten, im Handwerk oder bei unseren Alltagsgegenständen. Das steigert auch den Batteriebedarf: Allein in den letzten zehn Jahren hat der Verbrauch von Batterien in Deutschland um 54 Prozent zugenommen, so der Bundesverband Verbraucherzentrale. Wenn sie leer sind, landen allerdings viele Batterien noch im Müll, das Recycling für Batterien ist aber ausbaufähig.
Schlechte Bilanz schadet Umwelt
Jährlich werden allein in Deutschland 1,5 Milliarden Batterien verkauft – aber nur knapp die Hälfte wird laut Umweltbundesamt nach Benutzung richtig entsorgt. Der Rest verschwindet in der Garage, in einer Schublade oder einer Kiste oder landet gleich im Haushaltsmüll. Doch das schadet der Umwelt und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Erstens enthalten Batterien und Akkus giftige Stoffe, wie Quecksilber, Cadmium und Blei. Die fachgerechte Entsorgung verhindert, dass diese giftigen Schwermetalle in unsere Umwelt gelangen und dann in der Luft oder im Grundwasser wieder auftauchen. Auch aus gesundheitlichen Gründen sind solche Verunreinigungen von Grundwasser und Luft bedenklich. Diese Stoffe können nämlich über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen und so schwere gesundheitliche Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, diese vom Hausmüll zu trennen.
Wertvolle Rohstoffe gehen verloren
Zweitens stecken in Batterien Wertstoffe, wie Stahl, Zink, Aluminium und Silber, die recycelt werden können. Auch für Lithium besteht seit Kurzem die Möglichkeit der Rückgewinnung. Das Recyceln ist wichtig, um den Verbrauch dieser wichtigen Stoffe zu reduzieren. Die meisten wiedergewonnenen Rohstoffe fließen direkt wieder zurück in die Batterie- und Akkuherstellung. Auf diese Weise müssen dann auch weniger dieser endlichen Materialien abgebaut werden. Batterien und Akkus richtig zu entsorgen und ein effizientes Recycling zu ermöglichen, zahlt sich also nicht nur für uns selber, sondern auch für unsere Umwelt aus.
Akkus haben mehrere Leben
Übrigens: Batterie ist natürlich nicht gleich Batterie: Den genauen Unterschied zwischen Akkus und Batterien sowie die richtige Entsorgung erklärt die Informationskampagne „Batterie-zurück“ der in Deutschland tätigen Batterierücknahmesysteme. Akkus sind wiederaufladbar und haben deshalb gewissermaßen mehrere Leben. Batterien können dagegen nicht wiederverwendet werden und müssen also entsorgt oder recycelt werden, wenn sie einmal leer sind. Im Haushalt vorwiegend auffindbar sind die sogenannten Gerätebatterien, also gekapselte Batterien wie beispielsweise Monozellenbatterien des Typs AA und AAA. Auch Knopfzellenbatterien zählen zu den Gerätebatterien, diese sind flach und rund.
Rückgabestellen gibt es viele
Doch wohin mit leeren Batterien und kaputten Akkus? Rückgabestellen für Altbatterien und Akkus sind kostenfrei und finden sich fast überall. Sie befinden sich zum Beispiel in Supermärkten, Tankstellen, im Elektrofachhandel und auf den kommunalen Wertstoffhöfen. Überall da, wo Batterien verkauft werden, müssen sie auch zurückgenommen werden.
Sonderfall Lithiumbatterien
Ein Sonderfall sind Lithiumbatterien. Hier ist die richtige Entsorgung besonders wichtig. Diese Art von Batterien befinden sich in fast allen Geräten der Telekomunikation und auch in Bau- und Gartengeräten sowie der E-Mobilität. Lithiumbatterien halten länger und können mehr Energie speichern. Allerdings ist Lithium leicht brennbar und ein sehr reaktionsfreudiges Metall, das heißt sie können sich unter Umständen selbst entzünden.
Im Hausmüll entsorgte Lithiumbatterien können zu einem Kurzschluss oder sogar zu einem Brand führen. Dabei werden wiederum umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt. In Deutschland werden solche Brände durch Kurzschlüsse fast jede Woche verursacht durch nicht ordnungsgemäß entsorgte Lithiumbatterien. Solche Brände gilt es, durch eine richtige Entsorgung zum Beispiel um Supermarkt, zu vermeiden.