Wohin mit Vollmachten und Verfügungen?

von Redaktion

Ob nach einem Unfall oder im Laufe einer schweren Erkrankung: Wer nicht mehr selbst über die eigene medizinische Behandlung bestimmen kann, sollte sicherstellen, dass eine Vertrauensperson genau das für ihn oder sie übernehmen kann. Dafür sollte der eigene Wille bekannt und klar formuliert sein in der Patientenverfügung. Außerdem, fast noch wichtiger, sollte in einer Vorsorgevollmacht stehen, wer im Zweifel rechtliche und finanzielle Angelegenheiten klären kann. Aber wo die Dokumente aufbewahren, damit sie im Notfall auch schnell zur Hand sind?

Um es den Partnern und anderen Vertrauenspersonen so einfach wie möglich zu machen, raten Experten, einen zentralen Ort für alle wichtigen Unterlagen zu bestimmen, etwa einen Aktenordner.

Zentrales Register

Eine Möglichkeit, die wichtigsten Informationen zu Vorsorgedokumenten zu erfassen, bietet das Zentrale Vorsorgeregister, das die Bundesnotarkammer im Auftrag des Gesetzgebers führt. Hier können Vorsorgevollmachten, Betreuungs- und Patientenverfügungen gegen eine einmalige Gebühr registriert und lebenslang gespeichert werden. Darüber hinaus können Widersprüche gegen das Ehegattennotvertretungsrecht registriert werden.

„Das Register enthält Informationen darüber, wo sich Unterlagen befinden und welche Personen im Notfall kontaktiert werden müssen“, erklärt David Siegel von der Bundesnotarkammer. Betreuungsgerichte müssen das Register einsehen, bevor sie über die Bestellung eines Betreuers für eine betroffene Person entscheiden. Sind Patienten nicht mehr ansprechbar und steht eine Entscheidung über eine medizinische Behandlung an, können auch Ärzte das Register einsehen.

Eine Plastikkarte im Scheckkartenformat dokumentiert die Registrierung, auf der Rückseite werden die Namen der Vertrauenspersonen eingetragen. Die Verbraucherzentralen bieten in ihren Servicezentren eine ähnliche Notfallkarte im Scheckkarten-Format für die Geldbörse an. Hier lässt sich ankreuzen, welche Verfügungen vorliegen. Außerdem können zwei Notfallkontakte angegeben werden.

Pass per Smartphone

Das lässt sich auch auf dem Smartphone notieren. Bei Betriebssystemen wie Android und iOS kann man eine Art Notfallpass anlegen. Darauf zu finden: Informationen zu Erkrankungen, Blutgruppe, Allergien, einem zu alarmierenden Notfallkontakt sowie persönliche Ergänzungen eben zu Vollmachten und Patientenverfügung. Bei iOS dient dazu die „Health-App“, bei Android die App „Notfallinformationen“. Alle Angaben lassen sich im Sperrzustand anzeigen.

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