Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Kreditaufnahme – vergleichsweise günstige und sehr ungünstige.
Dispokredit
Der ans Girokonto gekoppelte Dispokredit ist eine Kreditlinie und kann flexibel getilgt werden. Die Höhe hängt von der Bonität ab. Die Besonderheit: Man schließt keinen Kreditvertrag mit der Bank ab, sondern diese räumt einem einen bestimmten Kreditrahmen ein, der vom monatlichen Geldeingang abhängt. Üblich sind bis zu drei Monatsgehälter. Die Rückzahlung ist völlig flexibel, man kann auf einen Schlag das Konto wieder ausgleich oder nach und nach. Die Flexibilität kostet allerdings: Je nach Bank 3,40 bis zu 13,5 Prozent. Wird der Dispo-Rahmen überzogen, wird es noch teurer.
Rahmenkredit
Beim Rahmen- oder Abrufkredit räumen Direktbanken eine Kreditlinie ein, die nicht ans Girokonto gebunden ist. Je nach Anbieter sind kleine monatliche Beträge zu tilgen, bei der SWK Bank beispielsweise 25 Euro pro Monat. Die Zinsen sind üblicherweise niedriger als beim Dispo. SWK Bank, ING sowie die Volkswagen Bank bieten solch zinsgünstige Kredite an. Die Autobank punktet mit einem Zinssatz von 3,99 Prozent für Neukunden in den ersten zwölf Monaten.
Ratenkredit
Beim Ratenkredit vereinbart man eine konstante Laufzeit und fixe Rückzahlungsraten. Zudem ist der Zins festgeschrieben. Je nach Bank sind die Konditionen abhängig von der Bonität oder für jeden Kunden gleich. Gegenüber Dispo- oder Rahmenkrediten ist der Ratenkredit günstiger. Zu den günstigsten Anbietern gehören derzeit die Ethikbank mit einem bonitätsunabhängigen Zins von 4,60 Prozent, die Bank of Scotland sowie die bundesweit agierende PSD Bank Nürnberg.
Zweckgebunden
Die bekannteste zweckgebundene Form des Ratenkredits ist der Autokredit. Der Pkw dient als Sicherheit, weshalb diese Kredite oft niedriger als Ratenkredite verzinst sind. Autokredite zu guten Konditionen gibt es etwa bei der PSD Bank Nürnberg und der ING.
Auch der Modernisierungskredit ist ein zweckgebundenes Darlehen, das unter anderem die Targobank und die Deutsche Skatbank anbieten.
Bevor man aber einen solchen Modernisierungskredit in Erwägung zieht, sollte man prüfen, ob es nicht staatlichen Förderung für das Vorhaben gibt. Förderkredite sind meist sehr viel billiger als Bankkredite.
Reicht der elterliche Unterhalt nicht aus und besteht auch kein Bafög-Anspruch, erhalten Studierende eine Geldspritze von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die in monatlichen Raten ausgezahlt wird. Doch Vorsicht, der Zinssatz ist variabel (aktuell 7,82 Prozent) und kann sich schnell verteuern.
Vorgehen
Egal um welchen Kredit es geht: „Im ersten Schritt sollte man nicht die Kreditsumme wählen, sondern die monatlich problemlos finanzierbare Rate ermitteln. Dafür ist es hilfreich, zunächst einmal die Finanzen zu ordnen und zu schauen, welche Ausgaben eingespart werden können“, erläutert Kerstin Föller von der Verbraucherzentrale Hamburg. Dabei gilt: lieber vorsichtiger als zu großzügig kalkulieren.
Worauf ist beim Kreditvertrag zu achten? Anhand der Laufzeit und der Monatsraten lässt sich über Online-Rechner die mögliche Kreditsumme ermitteln. Steht diese fest, empfiehlt sich ein Konditionenvergleich. Vor Kreditabschluss sollte man die Bedingungen genau prüfen, hilfreich sind etwa Sondertilgungsmöglichkeiten. Von Restschuldversicherungen raten Verbraucherzentralen ab, da diese meist teuer sind und viele Ausschlussklauseln haben.
Umschuldung
Bei Dispokrediten kann eine Umschuldung sinnvoll sein. Damit lässt sich oft ordentlich Geld sparen, denn man löst eine hohe und teure Kontoüberziehung durch einen günstigeren Ratenkredit ab. Spätestens wenn es bei einem Dispokredit ein Jahr lang nicht gelingt, aus den roten Zahlen zu kommen, macht die Umschuldung in einen Ratenkredit Sinn.
Was tun bei Zahlungsschwierigkeiten? Bei vorübergehenden Zahlungsschwierigkeiten rät Verbraucherschützerin Föller zum Gespräch mit der Bank. Kann man die Kreditraten dauerhaft nicht mehr zahlen, empfiehlt sie den Gang zur Schuldnerberatung – beispielsweise bei den Verbraucherzentralen.
Mehr Informationen
Das mehrseitige Dossier zum Thema gibt es unter der Fax-Abrufnummer 09001/25 26 65 51 (1 Minute = 0,62 Euro) vom 20.04. bis 18. Mai. Oder senden Sie einen mit 1,00 Euro frankierten und adressierten Rückumschlag plus 1,60 Euro in Briefmarken unter dem Stichwort „Ratenkredit & Co.“ an: Biallo & Team GmbH, Bahnhofstr. 25, 86938 Schondorf. E-Mail an: ratgeber@biallo.de