E-Bikes: Die Besten sind teuer

von Redaktion

Auf einem E-Bike durch die Stadt flitzen: Das macht Spaß. Egal, ob man zum Einkaufen oder in die Arbeit damit unterwegs ist.

Der Test

Da es dabei meist um kürzere Strecken geht, hat Stiftung Warentest jetzt elf City-E-Bikes unter die Lupe genommen, die nicht mit ganz so viel Power ausgerüstet sind wie SUV-E-Bikes: Neun Mittelmotor-Modelle in einem Preissegment von 2580 bis 3850 Euro – und zum Vergleich dazu zwei deutlich günstigere Räder von Telefunken und Zündapp für je 1100 Euro. In dieser Preisklasse geht es allerdings technisch deutlich einfacher zu: mit Frontmotor, mechanischen statt hydraulischen Bremsen und einem Akku, der nicht im Rahmen versteckt ist.

Das Ergebnis

Fazit: Das teuerste Modell im Test schnitt am besten ab: Das 3850 Euro teure „Gotour6 3.40“ des Herstellers Flyer bekam die Gesamtnote 1,9 und überzeugte mit sehr stabilem Fahrverhalten und sehr leisem, direkt reagierendem Motor. Dicht dahinter in der Wertung drei Modelle mit der Gesamtnote 2,2: Das 3100 Euro teure „Image 3.B Move“ von Kalkhoff, das „Macina City A510“ von KTM sowie das „E-Courier PT5 Forma“ von Stevens für jeweils 3400 Euro.

Fünf weitere Modelle landen mit den Urteilen „gut“ oder „befriedigend“ im Mittelfeld. Zu ihnen zählt auch das Cube für 2600 Euro – der Preistipp der Experten. Für die 1250 Euro Ersparnis im Vergleich zum Testsieger muss man beim Cube laut der Tester allerdings ein paar unpraktische Details bei der Handhabung in Kauf nehmen.

Die stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den Defiziten der beiden 1100-Euro-Pedelecs. Beim Telefunken stellten die Tester fest, dass die Kraft der mechanischen Felgenbremse nur dafür ausreichte, 82 Kilo – statt der zugelassenen 150 Kilo – abzubremsen. Das Zündapp-Modell bremste zwar besser, teilte aber ein anderes Manko mit dem Telefunken-Bike: Der Frontmotor ist mit sehr einfacher Sensorik ausgestattet. Eine kleine Bewegung der Tretkurbel reicht, damit er anspringt und das Rad einen Satz nach vorn springen lässt. Hört man auf zu treten, läuft und schiebt der Motor zudem etwas nach. Das erschwert ein sicheres Handling der E-Bikes. So schneidet das Rad von Zündapp im Prüfpunkt Sicherheit mur ausreichend ab, das Telefunken mit mangelhaft.

Die Kauftipps

Beim Kauf sollte man übrigens besonders darauf achten, dass Akku und Motor richtig dimensioniert sind. Mit einem 500-Wattstunden-Akku sind laut Stiftung Warentest 60 Kilometer-Strecken „ganz locker drin“.

Die 374 Wattstunden-Akkus von Zündapp und Telefunken reichten dagegen nur für rund 30 Kilometer. Zudem muss bei beiden Modellen der Sattel samt Stütze herausgenommen werden, um den Akku herausnehmen zu können. Übrigens: Was den Motor angeht: Laut der Experten reicht für die Stadt ein Antrieb mit einem Drehmoment von 50 bis 60 Newtonmetern.

Achtung: Ausprobieren sollte man sein Wunsch-E-Bike vor einem Kauf auf jeden Fall – auch mit Taschen, wie man sie im Alltag oder auf Reisen am Rad nutzen würde. Denn das Fahrverhalten kann sich etwa durch Gepäck verändern. Im Test fuhren einige Modelle schon mit 7,5 Kilo in einer Packtasche etwas unruhiger. Deshalb ist eine Probefahrt mit Rad- oder Packtaschen auf jeden Fall empfehlenswert.

Wer aber schon beim Kauf eines E-Bikes darauf achtet, dass ein Ladegerät mit mindestens vier Ampere Stromstärke dabei ist, kann die Ladezeit laut der Experten deutlich verkürzen. Während das Aufladen mit einem schwächeren Ladegerät bei einem 500-Wh-Akku leicht sechseinhalb Stunden dauert, halbiere sich die Ladezeit, wenn man ein Ladegerät ab vier Ampere nutzt. Deshalb der Tipp: Ist kein starkes Ladegerät im Lieferumfang, sollte man mit dem Händler einen Austausch vereinbaren – oder selbst eines kaufen.

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