Der Streit um das Heizgesetz erhitzt die Gemüter – viele Eigentümer älterer Immobilien fürchten die Kosten für die Nachrüstung. Neben den Einbau- und Betriebskosten müssen aber auch Wertzuwächse beachtet werden, zeigt eine aktuelle Studie des Portals Immowelt: Demnach sind Wohnungen mit Wärmepumpe 17 Prozent und Häuser 13 Prozent mehr wert, als ihre Pendants mit einer Ölheizung.
Dafür hat Immowelt seit Januar 2020 die Angebotspreise in Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern verglichen. Die Daten seien glaubhaft: Zwar würden Wärmepumpen tendenziell in neueren und besser gedämmten Häusern verbaut, diese Faktoren hätten die Datenanalysten aber herausgerechnet.
Die hohe Nachfrage lässt sich durch die Zukunftssorgend der Käufer erklären, sagt Immowelt-Manager Felix Kusch: „Die Art der Heizung ist nun ein zentrales Merkmal einer Immobilie. Kaufinteressenten fürchten hohe Neben- oder Folgekosten für den Tausch bei in die Jahre gekommenen Heizanlagen.“ Dazu kommt der steigende CO2-Preis, der fossile Energieträger perspektivisch verteuern wird.
Und das Angebot ist knapp: Laut Immowelt wurden nur 6,7 Prozent aller inserierten Immobilien seit 2017 mit Wärmepumpen beheizt, 16,5 Prozent mit Öl und 44,1 Prozent mit Erdgas. Laut Immowelt taugt eine installierte Wärmepumpe durchaus, um den Kaufpreis beim Verhandeln in die Höhe zu treiben.
Doch – und das ist die gute Nachricht für Käufer – das dürfte nicht ewig so bleiben: Der Einbau von Wärmepumpen ist sprunghaft gestiegen. Durch das größere Angebot könnten die Preisaufschläge für Wärmepumpen perspektivisch abnehmen.
So hatte sich der Anteil von Inseraten mit Wärmepumpe zwischen 2017 und 2023 auf 9,9 Prozent verdoppelt.
Tauscht man übrigens eine Öl- gegen eine Gasheizung aus, schlägt sich das kaum in der Bewertung nieder, so Immowelt: Der Aufschlag zu vergleichbaren Immobilien liegt den Analysten zufolge im niedrigen einstelligen Prozentbereich. mas