Gleich vorweg: Wirklich umweltfreundlich klimatisiert man ein Haus, indem man es gut dämmt und beschattet, stellen die Experten von Stiftung Warentest klar. Denn Klimaanlagen verbrauchen natürlich Strom und sie arbeiten oft mit Kältemitteln, die sehr umweltschädlich sind, wenn sie in die Atmosphäre gelangen. Wo Dämmen und Beschatten nicht geht, zum Beispiel in einer Mietwohnung, kann über die Anschaffung eines Kühlgerätes nachgedacht werden. Billig sind sie freilich nicht.
Der Test
Die Stiftung Warentest hat die Kühlleistung im harten Praxistest überprüft: Es galt, 35 Grad Außentemperatur auf angenehme 24 Grad Celsius herunterzukühlen.
Getestet wurden sechs Splitgeräte, die jeweils eine angegebene Kühlleistung von rund 2,5 Kilowatt haben. Das reicht normalerweise für die Kühlung von 20 bis 40 Quadratmeter großen Räumen. Splitgeräte haben eine Innen- und eine Außeneinheit, also ein Gerät im Wohnraum und eines an der Außenwand. Außerdem wurde zum Vergleich ein Monoblock getestet, also ein Gerät ohne separates Außenteil.
Kosten
Die getesteten Splitgeräte kosten zwischen 830 und 2300 Euro. Installieren muss sie ein zertifizierter Kältetechniker – was die Anschaffungskosten gut verdoppelt. Das Monogerät von Trotec mit zwei Kanälen kostet 1250 Euro und kommt ohne verpflichtende professionelle Installationshilfe aus. Der Hersteller rät aber zum Einbau durch Fachleute.
Kühlleistung
Wie viel Kühlleistung benötigt wird, hängt unter anderem von Dachschrägen, Außenwänden, Dämmung, Raumgröße und Sonneneinstrahlung ab. Es spielt auch eine Rolle, wie viele Menschen im Raum sind und welche Wärmequellen (wie Kühlschrank, Herd oder andere Elektrogeräte) es gibt. Als Faustformel gilt Raumvolumen mal 30 ist gleich benötigte Kühlleistung. Um also einen 20 Quadratmeter großen und 2,50 Meter hohen Raum gut zu temperieren, müsste die Anlage also 1500 Watt kühlen können. Im Vorjahrestest hatte sich den Testern zufolge gezeigt, dass diese Leistung bei einem Raum mit Dachschräge aber nicht genügt. Hier wären 2,4 Kilowatt nötig – eine Leistung, die die meisten Geräte schafften.
Lautstärke
Die Innenteile von Splitgeräten sind mit gut 50 Dezibel im Schnitt etwas lauter als die Kühlschränke im letzten Test. Das Gerät von Mitsubi-shi ist bei maximaler Kühlung am leisesten, im Nachtmodus dämpft es die Lautstärke auf flüsterleise 35 Dezibel. Das brachte Mitsubishi in diesem Punkt als einzigem Gerät die Note „gut“. Das Gerät von LG hingegen war mit 55 Dezibel am lautesten.
Monoblock
Im Test im Jahr 2021 kam keine der getesteten Klimaanlagen der Monoblock-Technologie über ein „ausreichend“ hinaus. Splitgeräte sind für die Stiftung Warentest daher die Technik der Wahl, was Kühlung und Effizienz angeht. Dass diesmal dennoch wieder ein Monoblock mitgetestet wurde, lag daran, dass das Gerät von Trotec (PAC-W 2600 SH) die Vorteile beider Techniken verbinden will. Das gelingt den Testern zufolge mit Einschränkungen. Das Wandklimagerät hat zwei Kanäle, einer saugt die zum Kühlen nötige Außenluft an, der andere transportiert die Wärme aus dem Raum nach draußen. Benötigt wird eine 18-Zentimeter-Bohrung durchs Mauerwerk, was nicht jeder Vermieter mitmachen dürfte. Die Leistung des Trotec reicht an die eines Splitgerätes heran, die Effizienz liegt aber nur bei 65 Prozent eines Splitgerätes. Dazu kommt die Lautstärke von 60 Dezibel. Dafür hat das hier verwendete Kältemittel nur einen Bruchteil des Treibhausgaspotenzials von dem der Splitgeräte.
Die Stiftung Warentest rät grundsätzlich zu Splitgeräten, da, wo ihr Einsatz baulich nicht möglich ist, ist der Trotec eine Alternative.
Testsieger
Am besten schnitten zwei Geräte von Daikin (FTXJ25AW + RXJ25A und FTXM25R + RXM25R) ab, die 2300 beziehungsweise 1480 Euro kosten. Sie erwiesen sich am effizientesten und brauchten am wenigsten Strom. Günstiger und fast so effizient sind die Geräte von Samsung (1250 Euro) und Midea (1070 Euro). Auch sie bekamen die Note „gut“.