Feta und Mozzarella: Woher stammt die Milch?

von Redaktion

Im Sommer haben Käsesorten aus dem Mittelmeerraum in Deutschland Hochkonjunktur. Ein Überblick.

Mozzarella

Der italienische Insalata caprese, also Tomaten mit Mozzarella, Olivenöl und Basilikum, ist längst fester Bestandteil deutscher Sommermahlzeiten geworden. Oft kommt der Käse dafür auch gar nicht mehr aus Italien. Mozzarella wird rund um die Welt gekäst und zählt in Deutschland zu den Standardsorten. Der Vorteil eines bayerischen Mozzarellas: Die Milch stammt aus der Region, weite Lastwagentransporte über die Alpen sind nicht nötig. Aus Süditalien kommt dagegen der „Mozzarella di Bufala Campana“, er trägt das EU-Siegel „geschützte Ursprungsbezeichnung g.U.“. Er wird ausschließlich aus der Milch süditalienischer Wasserbüffel vor Ort hergestellt und in alle Welt exportiert, auch nach Deutschland. Ob er die bessere Wahl ist, bleibt fraglich: Büffelmozzarella wird wegen seines intensiveren Aromas und der angenehmen Konsistenz geschätzt, seine Geschichte ist aber voll von Skandalen. Probleme mit Tierseuchen, Mafia-Verstrickungen, erhöhte Dioxin-Werte und Berichte über katastrophale Haltungsbedingungen der Büffel kratzten in der Vergangenheit am Image. Zusätzlich muss die Lebensmittelüberwachung regelmäßig gegen Fälschungen vorgehen, bei denen die Büffelmilch mit günstiger Kuhmilch gestreckt wurde.

Halloumi

Auch Käse vom Grill ist im Sommer gefragt. Der „Urvater“ des Grillkäses ist der aus Zypern stammende Halloumi, ein halbfester Schnittkäse aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch. Er schmeckt würzig, bleibt auch bei Hitze fest und „quietscht“ beim Kauen. Das Quietschen gilt als Qualitätsmerkmal und liegt an der Eiweißstruktur des Käses. In jahrelangen Bemühungen hat Zypern es geschafft, dass sein Exportschlager seit 2021 ebenfalls das g.U.-Herkunftssiegel trägt. Das bedeutet, dass ein Käse nur dann Halloumi heißen darf, wenn er unter festgelegten Herstellungsbedingungen auf Zypern produziert wurde.

Feta

Den Griechen war dieser geografische Schutz zuvor schon mit dem Feta-Käse geglückt: Seit 2002 darf nur in Griechenland produzierter Schaf- und Ziegenmilchkäse als Feta vermarktet werden. Diese Entscheidungen auf EU-Ebene sind hart umkämpft, denn auch andere Erzeugerländer möchten am Erfolg mitverdienen. Sowohl Griechenland als auch Zypern erlangten das begehrte Ursprungssiegel letztlich nur, weil sie die EU-Kommission überzeugen konnten, dass Faktoren wie die Weidefauna vor Ort in Verbindung mit traditionellen Schaf- und Ziegenrassen entscheidenden Einfluss auf das Enderzeugnis haben und der Käse deshalb nicht in gleicher Qualität auch in Bayern oder in den Niederlanden erzeugt werden kann. Seit der Begriff Feta geschützt ist, tragen andere Salzlakenkäse Bezeichnungen wie „Hirtenkäse“, „Käse nach griechischer Art“ oder „Balkankäse“. Meist handelt es sich dabei um Kuhmilchkäse. Auch hier gibt es immer wieder Beanstandungen durch die Lebensmittelüberwachung, etwa, wenn auf Speisekarten Hirtenkäse als Feta bezeichnet wird. Beide lassen sich ähnlich verwenden und schmecken zum Beispiel im Salat oder fruchtig kombiniert mit Melone und Minze. Sie eignen sich aber auch zum Grillen.

Neue Grillkäsesorten

Bei den immer neuen Grillkäsekreationen in den Kühlregalen der Supermärkte empfiehlt sich ein genauerer Blick aufs Etikett. Es gibt sie paniert, mit Kräutern, Gewürzen – und teils auch mit jeder Menge Zusatzstoffen, wie Emulgatoren, Stabilisatoren und Verdickungsmittel. Die Herkunft der Milch bleibt meist unklar.

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