Was Repair-Shampoos können

von Redaktion

VON CORINNA MAIER

Gerade im Sommer müssen die Haare einiges aushalten: Sonne und Meerwasser kommen zu den üblichen Strapazen wie Färben und Föhnen noch dazu. Wird das Haar trocken und splissig, versprechen Repair-Shampoos Abhilfe. Welche wirklich etwas taugen, hat die Stiftung Warentest überprüft. Von 17 Produkten im Test – darunter fünf feste Shampoos – schnitten immerhin neun mit der Note „gut“ ab.

Wie Repair-Shampoos funktionieren

Geschädigtes Haar ist rau und schwer kämmbar. Repair-Shampoos schaffen es, die Struktur des Haars zu glätten, indem sie positiv geladene Pflegestoffe an die betroffenen (negativ geladenen) Stellen anlagern. Das ist keine Reparatur in dem Sinn, dass der Schaden dauerhaft behoben wäre. Aber das Haar glänzt mehr und fliegt weniger, wie die Tester herausgefunden haben. Das schaffen alle Shampoos im Test. Leichtere Kämmbarkeit und Geschmeidigkeit erreichen dagegen nicht alle Testkandidaten.

Die Produkte bieten im besten Fall eine „temporäre Annäherung an den Zustand gesunder Haare“, erklärt Experte Thomas Gassenmeier, Professor an der TU Ostwestfalen-Lippe. Daher sollten Repair-Shampoos auch regelmäßig angewendet werden. Außerdem ist für stark geschädigtes Haar Extra-Pflege in Form von Conditionern angeraten. Davon profitiert auch gefärbtes Haar.

Welche Rolle der Preis spielt

Anders als bei etlichen anderen Kosmetik-Tests haben bei den Repair-Shampoos nicht die günstigen Discounter-Produkte die Nase vorn. Dennoch müssen gute Produkte auch hier nicht teuer sein. Die Günstigsten unter den Besten und damit die Preissieger im Test sind die Shampoos von Nivea und Schwarzkopf, für die man gerade einmal 1,12 Euro je 100 Milliliter bezahlen muss.

Sechs Mal „gut“ für Flüssig-Shampoos

Die „guten“ Repair-Shampoos nehmen sich nicht viel: Die ersten fünf schafften jeweils die Gesamtnote 2,1. Das waren die Produkte von Lavera Naturkosmetik (2,20 Euro/100 ml), Nivea (1,12 Euro), Olanplex (12 Euro), Pantene Pro-V (1,27 Euro) und Schwarzkopf Gliss Kur (1,12 Euro). Ebenfalls „gut“ mit Note 2,3 war das Reparatur-Shampoo von Dove (1 Euro).

Discounter nur im Mittelfeld

Die Produkte der großen Drogeriemärkte und Discounter landeten in diesem Test nur im Mittelfeld. Die Shampoos von dm (Balea, 0,25 Euro/100 ml), Lidl (Cien, 0,55 Euro) und Rossmann (Isana, 0,25 Euro) bekamen alle die Note „befriedigend“.

Drei Mal „gut“ für feste Shampoos

Neben flüssigen Shampoos gibt es zunehmend auch feste Produkte auf dem Markt, die meist wie ein Seifenstück aussehen und mit Wasser aufgeschäumt werden. Feste Shampoos sollen umweltschonender sein. Die Stiftung attestiert ihnen aber nur ein kleines Öko-Plus, denn die größte Umweltbelastung entsteht beim Haarewaschen durch Wassererwärmung- und -verbrauch. Das miteinbezogen schnitten die Festen nur wenig besser ab als die Flüssigen. Tipp der Tester: Weniger Shampoo benützen, Wasser zwischendurch abdrehen, warmes statt heißes Wasser zum Ausspülen verwenden. Empfehlenswert sei ein Sparduschkopf, durch den man im Schnitt 345 Euro Kosten im Jahr einsparen kann.

Pflegestoffe – und Schadstoffe

Was das Haar pflegt, kann die Umwelt durchaus belasten. Einen schlechten Ruf haben zum Beispiel die Silikone. Sie sind schwer biologisch abbaubar. Produkte, die damit werben, „silikonfrei“ zu sein, müssen aber nicht besser sein. Denn auch andere Pflegestoffe können schwer abbaubar sein. Hier zeigten die gestesteten festen Shampoos Stärke: Sie alle waren frei von schwer abbaubaren Stoffen. Aber auch zwei der besten Flüssigen (Lavera und Nivea) kommen ohne aus.

Verpackung lässt oft zu wünschen übrig

Feste Shampoos sind oft in Pappschachteln verpackt und damit gut bis sehr gut zu recyceln. Bei den Flaschen schneiden zwei Drittel im Test sehr gut ab, nämlich diejenigen aus Polyethylen – erkennbar am Kürzel HDPE. Mangelhaft schneiden hingegen die PET-Flaschen von Garnier, Guhl und Lidl ab.

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