Disney will Teilen von Zugängen verhindern

von Redaktion

Nach Netflix will auch Disney bei seinem Videostreaming-Dienst dem kostenlosen Teilen von Passwörtern über einen Haushalt hinaus ein Ende setzen. Allerdings gibt es eine Gnadenfrist: Konzernchef Bob Iger stellte das Vorgehen gegen Account-Trittbrettfahrer erst für kommendes Jahr in Aussicht. Hintergrund sind die nach wie vor hohen Verluste, die Disney mit seinem Streaming einfährt. Im vergangenen Quartal waren es umgerechnet 466,5 Millionen Euro.

Netflix hatte seine Maßnahmen gegen Passwort-Trittbrettfahrer seit Anfang des Sommers auch in Deutschland umgesetzt. Nutzer, die außerhalb eines Abonnenten-Haushalts auf den Dienst zugreifen, werden aufgefordert, ein eigenes Abo abzuschließen. Zugleich können Abonnenten Zugänge für weitere Nutzer hinzukaufen. Nach Angaben des Streaming-Marktführers führt das Vorgehen trotz anfänglicher Unzufriedenheit zu höheren Abonnentenzahlen und Umsätzen. Netflix schätzte, dass zuvor rund 100 Millionen Nutzer auf den Dienst mit Passwörtern aus anderen Haushalten zugriffen.

Neben dem Kampf gegen das Teilen von Zugängen will Disney auch die Gebühren für seinen Streamingdienst anheben und in Europa neue Abomodelle einführen. Im November soll eine Version mit Anzeigen in „ausgewählten Märkten“ in Europa eingeführt werden, wie Disney ankündigte. Ein Abo mit Werbung soll in Deutschland dann monatlich 5,99 Euro kosten, wie das Fachmagazin „Horizont“ berichtete. Der Preis aktueller Angebote soll gleichzeitig steigen. Derzeit kostet Disney+ in Deutschland 8,99 Euro monatlich und 89,90 pro Jahr.  dpa/afp

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