Heidelbeeren haben in den vergangenen Jahren einen unglaublichen Boom erlebt. Der Branchen-Analysedienst AMI schätzt, dass sich die Nachfrage allein zwischen 2018 und 2021 etwa verdoppelt hat. Die blauen Beeren schmecken nicht nur, sondern liefern einen sehr gesunden Mix an Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Folsäure, Kalium, Zink, Eisen sowie Polyphenole.
Diese sekundären Pflanzenstoffe gelten als besonders gesundheitsförderlich. Zu ihnen zählen auch die Anthocyane, die für die blau-rote Farbe verantwortlich sind. Polyphenole unterstützen das Immunsystem, wirken entzündungshemmend und helfen bei der Zellerneuerung. Sie haben einen günstigen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System und den Blutdruck. Die Gerbstoffe der Heidelbeeren wirken positiv auf den Verdauungstrakt.
In getrockneter Form gelten die Beeren als Hausmittel bei Durchfall. Die meisten sekundären Pflanzenstoffe stecken in den Wildheidelbeeren, wie sie in manchen Regionen Bayerns in lichten Wäldern zu finden sind. Ihr Fruchtfleisch ist durchgehend violett, wer sie isst, bekommt vorübergehend blau gefärbte Lippen. Kein Wunder, dass die Früchte vielerorts auch Blaubeeren heißen.
Der Verzehr roher Waldbeeren wird als eine mögliche Infektionsquelle mit dem Fuchsbandwurm diskutiert. Experten betrachten dies allerdings mehr als theoretisches Risiko, es gibt keine dokumentierten Fälle einer Ansteckung auf diesem Wege. Gründliches Waschen selbst gesammelter Beeren wird dennoch empfohlen. Wer sie zudem erhitzt, um sie zum Beispiel zu Konfitüre zu verarbeiten, ist in jedem Fall auf der sicheren Seite.
Bei den im Handel erhältlichen Heidelbeeren handelt es sich überwiegend um Kulturheidelbeeren. Ihre Schale ist blau, das Innere dagegen grünlich hell. Sie sind größer und süßer als die wilde Vari-ante. Noch bis in den September kann man Heidelbeeren aus deutscher Ernte kaufen. Mancherorts gibt es auch Erzeugerbetriebe, die Heidelbeeren zum Selbstpflücken anbieten. Man sollte in jedem Fall auf pralle Früchte achten, weiche oder schimmlige Beeren unbedingt gleich aussortieren.
Im Kühlschrank halten sich Kulturheidelbeeren einige Tage. Durch Importe kann die natürliche Saison ausgedehnt und die stark gestiegene Nachfrage gedeckt werden. Heidelbeeren auf dem deutschen Markt stammen aus dem europäischen Ausland, etwa aus Polen, Serbien oder Frankreich. Auch Spanien und Marokko sind Heidelbeerproduzenten. In Südamerika sind vor allem in Peru Heidelbeerplantagen für den europäischen Markt entstanden. Ähnlich wie beim Erdbeeranbau ist das mit großen ökologischen Problemen verbunden. Denn die für den Beerenanbau nötige Bewässerung verstärkt die Wasserknappheit in trockenen Gebieten wie Südspanien oder Nordafrika zusätzlich.
Heidelbeer-Crumble
Zutaten: 500 g Heidelbeeren, 250 g Mehl, 100 g Zucker, 125 g Butter, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz, ½ TL Zimt
Zubereitung: Mehl, Butter, Zimt, Salz, Vanillezucker und Zucker gut vermengen und mit den Händen zu Streuseln verarbeiten. Die gewaschenen Heidelbeeren in eine gefettete Auflaufform geben. Die Streusel gleichmäßig darauf verteilen und bei 180 Grad Umluft im Backofen in ca. 15 Minuten goldbraun backen.