Eistee lieber selber machen

von Redaktion

Sieben Stück Würfelzucker, aufgelöst in einem Glas Wasser – diese Mischung würde wohl niemand als guten Durstlöscher bezeichnen. In industriell gefertigtem Eistee ist das keine Seltenheit. Dennoch hat er bei vielen einen besseren Ruf als Limonaden und Colagetränke. Dabei zeigte erst letzten Sommer eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, die 54 Eistees unter die Lupe nahm, dass diese fast ausnahmslos überzuckert sind.

Früchte wie Pfirsiche oder Zitronen sind meist nicht enthalten, für Geschmack sorgen Aromastoffe und Zitronensäure. Diese fördert in Verbindung mit Zucker die Entstehung von Karies. Der Durst bleibt, stattdessen nimmt der Körper viele leere Kalorien auf. Süßstoffgesüßte Eisteegetränke sind ebenfalls nur bedingt empfehlenswert. Nicht allen ist zudem bewusst, dass Eistee koffeinhaltig ist. Damit er seinen Namen überhaupt tragen darf, muss echter Tee, zum Beispiel in Form von Schwarztee-Extrakt, enthalten sein. Für Kinder, bei denen Eistee oft besonders beliebt ist, eignet er sich daher genauso wenig wie Cola.

Dabei lässt sich Eistee leicht selbst herstellen. Einfach Schwarztee oder einen koffeinfreien Kräuter- bzw. Früchtetee aufbrühen und rasch abkühlen lassen, am besten mithilfe von Eiswürfeln. Das hilft, das Aroma zu bewahren. Dann mit frischen Früchten, zum Beispiel. Pfirsich- oder Melonenschnitzen, und Fruchtsaft nach Belieben abschmecken.

Auch Pfefferminztee ist ein guter Tee für den Sommer. Dank des enthaltenen Menthols wirkt er kühlend. Gleich, ob man ihn mit frischen Blättern oder als Teebeutel zubereitet: er sollte stets mit kochendem Wasser aufgegossen werden. Diese Empfehlung gilt für alle herkömmlichen Kräuter- und Früchtetees. Denn ihre Rohzutaten werden nach der Ernte lediglich getrocknet, weshalb sie mit Bakterien, Hefen oder Schimmelpilzen verunreinigt sein können. Erst die Hitze des kochenden Wassers in Verbindung mit einer mehrminütigen Ziehzeit tötet etwaige Keime zuverlässig ab.

Eine Ausnahme bilden die neuen „Cold Brew“-Tees, deren Angebot in den Supermärkten stetig wächst. Diese Teegetränke gibt es als Pulver, Stick oder Teebeutel zum Aufgießen mit kaltem Wasser. Die Ziehzeit steht auf der Packungsanweisung und fällt in der Regel länger aus als üblich, da sich die Aromen im kalten Wasser langsamer herauslösen. Auch Gerb- und Bitterstoffe lösen sich schlechter, weshalb der Kaltaufguss milder schmeckt. Allerdings gibt es auch hier stark aromatisierte Varian-ten, bei denen solche geschmacklichen Feinheiten völlig untergehen. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät, ob Aromastoffe zugesetzt sind.

Nur entfernt mit Tee verwandt ist „Bubble Tea“. Die bunten Getränke sind meist auf Basis von Schwarz- oder Grüntee – das ist aber kaum zu schmecken, da sie mit Zucker, Honig oder Aroma-Sirup stark gesüßt sind. Charakteristisch sind die „Kugeln“ im Getränk. Dabei handelt es sich um süße Perlen aus Tapioka-Stärke, aromatisierte geleeartige Stückchen oder mit Fruchtsirup gefüllte Kugeln, die beim Draufbeißen platzen. Ein 300-Milliliter-Becher Bubble Tea liefert je nach Auswahl von Perlen und Geschmacksrichtungen bis zu 500 Kilokalorien, also in etwa so viel Energie wie eine Mahlzeit.

Artikel 5 von 5