Endspurt für die Steuererklärung von 2022

von Redaktion

Wer noch nicht mit der Steuererklärung für das Jahr 2022 begonnen hat, sollte sich langsam beeilen: Die Frist für die Abgabe endet heuer am Montag, 2. Oktober. Spätestens dann muss die Erklärung beim Finanzamt sein, sonst drohen Verspätungszuschläge. Hier die wichtigsten Tipps .

Abgabepflicht

Eine Steuererklärung muss abgeben, wer 2022

. als Selbstständiger, Unternehmer oder Rentner mehr als 10 347 Euro steuerpflichtige Einkünfte hatte

. als Ehepaar die getrennte Veranlagung wählte oder bei Zusammenveranlagung mit den Steuerklassen V, VI oder IV plus Faktor besteuert wurde

. einen Lohnsteuerfreibetrag nutzte

. Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosen- oder Elterngeld von mehr als 410 Euro erhalten hat oder

. Nebeneinkünfte von mehr als 410 Euro hatte (außer Minijobs).

Arbeitnehmer, auf die keiner dieser Punkte zutrifft, müssen in der Regel keine Erklärung abgeben, wie die Stiftung Warentest im Septemberheft von „Finanztest“ weiter erklärt. Sie haben noch bis 2026 Zeit, sich gegebenenfalls zu viel gezahlte Steuern zurückzuholen.

Verspätungszuschläge

Wer trotz Abgabepflicht den Termin verpasst, muss mit Verspätungszuschlägen rechnen – für jeden angebrochenen Monat nach Abgabetermin 0,25 Prozent der vom Finanzamt festgesetzten Steuer (mindestens 25 Euro). Bei einem halben Jahr Verspätung wären das also mindestens 150 Euro. Bis Juli 2024 liegt die Entscheidung aber im Ermessen des Finanzbeamten.

Wer abgabepflichtig ist, bekommt in der Regel eine Erinnerung. Auf die sollte man schnellstmöglich reagieren, dann erspart man sich eventuell auch noch Säumniszuschläge. Reagiert man immer noch nicht, kann es teuer werden – Zwangsgelder bis 25 000 Euro sind möglich.

Letzter Drücker

Am schnellsten geht es über das Steuerportal elster.de. Wer schon ein Elster-Konto besitzt, hat hier theoretisch bis zur letzten Minute Zeit. Wer sich erst registrieren lassen muss, sollte für das Log.in-Prozedere ein paar Tage einplanen. Wer die Papierform bevorzugt, kann man die Steuererklärung ebenfalls erst am letzten Tag abgeben, wenn er sie direkt in den Hausbriefkasten des Finanzamtes einwirft. Wer Elster nutzt, kann sich viel Arbeit und Zeit sparen, da man viele Daten automatisch abrufen oder aus der letzten Erklärung übernehmen kann.

Wichtige Punkte

Trotz der Eile sollte man bei der Erklärung sorgfältig vorgehen, um kein Geld zu verschenken. Werbungskosten sind der wichtigste Posten für Beschäftigte. Für jeden Arbeitstag können 30 Cent pro Kilometer abgerechnet werden (ab dem 21. Kilometer steigt der Satz auf 38 Cent). Auch Homeoffice bringt Erstattung, zum Beispiel für neu angeschaffte Arbeitsmittel (PC, Laptop etc.). Steuersenkungen sind auch drin, wenn man Rechnungen von Handwerkern und Haushaltshilfen angibt oder Spenden und Gesundheitskosten.

Aufschub beantragen

Schafft man den Abgabetermin nicht, kann man beim Finanzamt eine Fristverlängerung beantragen. Das geht schriftlich, per Telefon oder übers Elster-Portal. Das geht aber nur, wenn man einen wichtigen Grund dafür hat. Außerdem sollte man sagen, bis wann die Steuererklärung nachgereicht wird (zum Beispiel einen Monat später). Widerspricht das Finanzamt nicht, gilt der Termin als akzeptiert.

Wer einen Steuerberater oder einen Lohnsteuerhilfeverein nutzt, hat für die Steuererklärung noch bis 31. Juli 2024 Zeit.  wdp

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