Wo es wieder Zinsen gibt

von Redaktion

VON HORST BIALLO

Konservative Geldanleger können aufatmen: Die Zins-Durststrecke ist endlich wieder vorbei und es gibt wieder ordentlich Zinsen. Bis dato halten sich zwar viele Sparkassen und Banken noch mit Minizinsen vornehm zurück. Dafür buhlen immer mehr Direktbanken aus dem In- und Ausland mit attraktiven Konditionen. Gut vier Prozent erhält man für täglich fälliges Geld, auch Tagesgeld genannt. Und auch bei immer mehr Festgeld-Offerten erfreut die Vier vor dem Komma die Sparerinnen und Sparer. Damit lässt sich die Inflationsrate von zuletzt gut sechs Prozent zwar noch nicht ganz ausgleichen, aber man rettet einen Großteil des Bar-Vermögens vor der Geldentwertung.

Tagesgeld

Wenn man mit seinem Ersparten flexibel bleiben und jederzeit an sein Geld kommen will, dann ist Tagesgeld, das man jederzeit zurück auf sein Girokonto überweisen kann, die perfekte Anlage. Mehr als ein Dutzend Banken bieten über das Internet Zinsen zwischen 3,0 und 4,0 Prozent. Aus Verbrauchersicht sind die Angebote besonders interessant, die einem eine möglichst lange Zinsgarantie und eine möglichst hohe Verzinsung bieten. Allerdings muss man auf das Kleingedruckte achten: Oft sind die hohen Zinsen nur ein Aktionsangebot mit einer begrenzten Laufzeit oder gelten nur für Neukunden.

Es gibt aber auch Geldhäuser, die keinen Unterschied zwischen Neu- und Bestandskunden machen.

Grundsätzlich gilt für alle Euro-Banken eine gesetzliche Einlagensicherungen von 100 000 Euro pro Konto. Summen, die darüber hinausgehen, könnten bei einer Bank-insolvenz verloren gehen. Wer höhere Summen anlegen will, sollte das Geld auf mehrere Banken verteilen, um ganz sicherzugehen. Eine Kontoeröffnung ist heute in den meisten Fällen innerhalb von 15 Minuten erledigt.

Festgeld

Beim Tagesgeld können Banken den Zins jederzeit verändern. Zumindest dann, wenn es keine Zinsgarantie gibt. Beim Festgeld sind die Geldhäuser dagegen an die vereinbarte Zinshöhe gebunden. Diese Sicherheit bezahlt man mit einem Nachteil: Der Kunde kommt nicht vorzeitig an sein Geld. Festgelder gibt es mit Laufzeiten zwischen drei Monaten und zehn Jahren.

Viele Experten gehen davon aus, dass es mit den Zinsen noch etwas nach oben geht. Insofern empfiehlt es sich, sein Kapital nicht auf eine Karte zu setzen, sondern geschickt auf mehrere Banken und Laufzeiten zu verteilen. Das gilt erst recht bei größeren Beträgen. Sparer können auch überlegen, ob sie einen Teil des Ersparten nicht viel länger anlegen. Eine langfristige Geldanlage an der Börse ist vielen Sparern in der momentanen Situation zu unsicher. Da könnte für sicherheitsbewusste Leute ein Festgeld von Pbb Direkt über zehn Jahre mit einem Zins von 4,25 Prozent bei jährlicher Zinszahlung doch interessant sein. Oder die 4,00 Prozent, die einem der Berliner Bau- und Sparverein für diese Laufzeit bietet.

Strebt man eine längere Anlagedauer an, sollte man nicht nur auf die Höhe des Zinses achten, sondern auch auf die Art der Verzinsung. Die Mehrzahl der Anbieter zahlt erst am Ende der Laufzeit, nach zwei, drei oder mehr Jahren einmalig den Zins. Einige wenige verzinsen das Festgeld jedoch jährlich, sodass Sparer vom Zinseszinseffekt profitieren.

Artikel 2 von 5