So schützt man Wärmepumpen

von Redaktion

VON CHRISTOPH JÄNSCH

Während die meisten Heizanlagen gut behütet im Keller stehen, werden Wärmepumpen in der Regel außerhalb von Gebäuden installiert. Das macht sie nicht nur zur leichten Beute für Langfinger, sondern auch anfällig für witterungsbedingte Schäden. Schon deshalb sollte man beim Einbau einer Wärmepumpe bestimmte Sicherungsmaßnahmen treffen.

Sinnvolle Auswahl des Standortes

Eine Wärmepumpe, die gut einsehbar – etwa zu einem Fußweg oder einer Straße hin – installiert wird, lädt tendenziell eher zum Diebstahl oder zu Vandalismus ein. Darum kann es von Vorteil sein, einen etwas versteckteren Standort zu wählen.

Auch die Anbringung an oder auf dem Haus kann eine Möglichkeit sein, teilt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein mit. Manche Geräte eigneten sich etwa für die Montage an der Hauswand. Lässt die Tragfähigkeit des Flachdachs es zu, kann die Anlage auch dorthin. Was Eigenheimbesitzer dabei immer mitbedenken sollten: die Geräuschentwicklung der Wärmepumpe. Im Idealfall wählt man den Standort so, dass die Beeinträchtigung für Besitzer und Nachbarn möglichst gering ist.

Befestigung und Sicherung

Wärmepumpen werden häufig auf frei stehenden Betonfundamenten platziert. Werden die Anlagen damit verschraubt, erschwert das Langfingern die Arbeit. Sogenannte Abreißmuttern senken das Diebstahlrisiko weiter. Diese Muttern lassen sich nur mit Spezialwerkzeug entfernen, mit handelsüblichem Gerät reißen sie und verhindern das Lösen der Schrauben. Auch eine Fixierung der Schrauben mit einem Schweißpunkt ist möglich.

Der Bund der Versicherten (BdV) weist zudem darauf hin, dass auch die Sicherung mittels Alarm, Beleuchtung oder installiertem GPS-Tracker eine geeignete Möglichkeiten sein können, um Diebe abzuschrecken – oder die Wärmepumpe nach einem Diebstahl wiederzufinden.

Ist die Wärmepumpe noch gar nicht installiert – zum Beispiel bei einem Neubau – sollte sie nicht frei zugänglich und ungesichert auf dem Grundstück stehen bleiben. In diesen Fällen sind Diebstähle laut BdV besonders häufig.

Auch bestimmte bauliche Maßnahmen erschweren die Demontage, aber auch die Beschädigung von Wärmepumpen. Der Verbraucherzentrale zufolge eigne sich besonders eine Umzäunung der Wärmepumpe oder die Sicherung durch einen Käfig. Beide Maßnahmen gewährleisten eine ausreichende Luftdurchlässigkeit, damit die Geräte in ihrer Funktion nicht eingeschränkt werden.

Außerdem sollten Verbraucher möglichst Beschädigungen durch Sturm, Regen, Überflutung, Hagel und Blitzschlag vorbeugen, rät der Verband Privater Bauherren (VPB). Je nach Standort können etwa eine entsprechende Überdachung und ein ausreichend großes Entwässerungssystem helfen.

Spezielle Versicherung abschließen

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Restrisiken versichern. Eine Wärmepumpe kann laut BdV über die Wohngebäudeversicherung abgesichert werden. Wichtig ist aber, bei Vertragsschluss darauf zu achten, dass die Anlage in der Police eingeschlossen ist oder bei nachträglichem Einbau dort aufgenommen wird. Die Versicherung leiste dann bei Sachschäden, die etwa durch Brand, Blitzschlag, Explosion, Sturm, Leitungswasser oder Überspannung verursacht wurden, so der BdV. Einige Policen greifen auch bei Diebstahl. Voraussetzung dafür sei aber, dass die Pumpe zum Beispiel über eine Verschraubung mit dem Betonsockel fest mit Grundstück oder Gebäude verbunden ist. Über eine eigenständige Versicherung wie eine Elektronikversicherung können Wärmepumpen vor weiteren Risiken geschützt werden. Eingeschlossen sind dann laut BdV auch Schäden durch Bedienfehler, Ungeschicklichkeit, Materialfehler oder auch solche, die aufgrund eines Versagens von Mess-, Regel- oder Sicherheitseinrichtungen nicht verhindert werden konnten. Liegen zwischen Lieferung und Einbau der Pumpe mehrere Tage oder sogar Wochen, ist der Diebstahl – vor allem bei unbewachten Baustellen – besonders leicht. Eine Bauleistungs- oder Bauwesenversicherung kann dieses Risiko der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein zufolge abdecken. Aber Achtung: Auch hier ist der genaue Blick in die Versicherungsunterlagen erforderlich. Denn einen Standardtarif gibt es nicht.

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