Berlin – Die Halter von rund 13 Millionen Autos in Deutschland bekommen in der Kfz-Haftpflichtversicherung eine neue Typklasse. Rund 7,4 Millionen Autos erhalten dabei eine höhere Einstufungen als im Vorjahr, bei ihnen könnte die Versicherungsprämie steigen. Meist ist das bei Teilkasko und Haftpflicht der Fall, wo es mehr Heraufstufungen gab. Für rund 5,4 Millionen Autos gibt es hingegen eine niedrigere Einstufung, hier könnte die Prämie sinken. Das teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nach der jährlichen Neuberechnung mit. Für 70 Prozent (rund 29,4 Millionen Autos) bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres.
In der Vollkaskoversicherung bleiben 61 Prozent der Autos in der gleichen Klasse. Rund 34 Prozent oder rund 8,4 Millionen finden sich in niedrigeren Stufen wieder. Rund 1,3 Millionen oder rund fünf Prozent rollen in höhere. Gleich vier Klassen höher geht es hier zum Beispiel für den Honda Jazz 1.5 Hybrid, um drei wird der Mercedes-Benz A 250 E STH eingestuft. Vier Klassen runter ging es für den Tesla Model Y Allrad und um drei verbesserte sich der Dacia Jogger 1.0.
Welche Folgen eine andere Einstufung haben kann, zeigte das Vergleichsportal Verivox. Demnach könnten Heraufstufungen die Versicherungskosten für einen Toyota Prius oder den Hyundai Tucson um ein Drittel verteuern. Für Fahrer des Mercedes CLA könnte die Prämie hingegen wegen einer niedrigeren Eingruppierung hingegen um ein Viertel sinken.
Die Änderung der unverbindlichen Typklasse führt allerdings nicht automatisch zu höheren oder niedrigeren Versicherungsbeiträgen. Sie ist nur eines von vielen Merkmalen, aus denen sich ein Versicherungsbeitrag zusammensetzt. Auch der Wohnsitz des Fahrzeughalters ist relevant: Die Schadensbilanz des Zulassungsbezirks spiegelt sich in den Regionalklassen wider. Für bestehende Verträge werden Veränderungen meist zum 1. Januar 2024 umgesetzt. Für neue Verträge können sie sofort genutzt werden. Die Typklassen berechnen sich nach den Schäden und Reparaturkosten, die ein Automodell verursacht. Fallen diese gering aus, kommt es in eine niedrige Klasse. Hohe oder häufige Schäden und Leistungen der Versicherungen führen dagegen zu einer Hochstufung.
Unter www.typklasse.de veröffentlicht der GDV die Einstufung für rund 32 000 Fahrzeuge. dpa/höß