Bahnfahren kann ins Geld gehen. Entsprechend verlockend können die Spartickets der Deutschen Bahn sein. Für die Vergünstigung müssen Reisende aber Einschränkungen in Kauf nehmen, etwa bei den Stornierungsoptionen. Und auch eine Weitergabe an Dritte ist nur selten möglich, wenn man das Ticket selbst nicht nutzen kann.
Welche Ticketkategorien gibt es?
Die Bahn unterscheidet verschiedene Ticketkategorien. Die wichtigsten sind Flexpreis, Sparpreis und Super-Sparpreis – sortiert von der teuersten zur günstigsten Kategorie. Größter Unterschied: Man ist mit dem Flexpreis auf der gebuchten Strecke an keinen konkreten Zug gebunden.
Ab wann gibt es die vergünstigten Tickets?
Sparpreise und Super-Sparpreise sind ab maximal 180 Tage – also rund ein halbes Jahr – vor dem Reisezeitpunkt buchbar, in der Theorie. Praktisch hängt es von der Freischaltung der neuen Fahrpläne ab. Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Dezember ist der „große“ Fahrplanwechsel, im Sommer folgt am zweiten Sonntag im Juni jeweils ein weiterer, „kleiner“ Fahrplanwechsel. Dennoch: Wer frühzeitig weiß, dass er an einen bestimmten Tag mit der Bahn reist, sollte sich zeitnah kümmern. Die vergünstigten Tickets sind begrenzt: Wer zuerst kommt, spart zuerst.
Was gilt mit Blick auf Weihnachten?
Die Zeit um die Weihnachtsfeiertage zählt zu den reisestärksten des Jahres. Gerade hier lohnt es sich, möglichst früh dran zu sein. Noch sind die Tickets dafür aber nicht buchbar. Der Grund: Das neue Fahrplanjahr beginnt am 10. Dezember, der Buchungsstart dafür ist bald. Alle, die um Weihnachten günstig mit der Bahn reisen wollen, sollten sich deshalb den 11. Oktober rot im Kalender markieren. Ab dann sind Buchungen auch für Weihnachten möglich, so die Deutsche Bahn beim Kurznachrichtendienst X. Noch ein Spartipp: Bringt der Fahrplanwechsel Preiserhöhungen mit sich, treten diese stets erst an dem Stichtag in Kraft – das wäre für den Winterfahrplan 2023/2024 also der 10. Dezember. Wer bis dahin ein Ticket bucht, bekommt es noch zu den alten Konditionen.
Wie kommen die Preise zustande?
Laut Bahn gibt es Super-Sparpreis-Tickets im Fernverkehr je nach Verfügbarkeit für die 2. Klasse ab 17,90 Euro, in Aktionszeiträumen für kurze Strecken auch schon ab 9,90 Euro. Sparpreis-Tickets in der 2. Klasse bekommt man im besten Fall ab 21,90 Euro. Nur: Wer online sucht, bemerkt oft, dass die Sparpreise mitunter den „Spar“-Zusatz kaum mehr verdienen – teils kosten sie 79 oder sogar 99 Euro. Der Grund: Wie günstig die Spartickets zu haben sind, hängt maßgeblich von der Auslastung und Nachfrage für die Strecke am gewünschten Reisetag ab – kaufen viele, dann lässt dies die Preise schneller steigen. Etwa an reisestarken Tagen wie Freitag und Sonntag oder eben zu beliebten Reisezeiten wie um Weihnachten herum. Auch die Länge der Strecke und die Zugkategorie haben Einfluss. So sind Tickets für einen IC in der Regel günstiger als für einen ICE. Das heißt auch: Der Buchungsvorlauf allein ist nicht entscheidend dafür, ob man noch günstige Tickets bekommt. Auf wenig nachgefragten Strecken bekommen Bahnreisende womöglich auch noch Schnäppchen, wenn sie mit wenig Vorlauf nach Verbindungen suchen.
Wie macht man Schnäppchen?
Die Bahn hat zwei Tipps: Zum einen lohne es sich, die Bestpreis-Suche in der App oder auf der Bahn-Website nutzen – so würden oft günstigere Randzeiten-Züge automatisch angezeigt. Zum anderen empfiehlt die Bahn, bei den Suchoptionen das Häkchen bei „Schnellste Verbindungen anzeigen“ zu entfernen. Denn zeitlich etwas längere Verbindungen seien häufig günstiger.
Was ist, wenn man doch nicht reisen kann?
Die teureren Flexpreis-Tickets der Bahn lassen sich bis vor den Reisetag kostenlos und am Reisetag gegen 19 Euro Gebühr stornieren oder umtauschen. Ein Sparpreis-Ticket ist nicht umbuchbar, lässt sich aber bis vor den Reisetag gegen 10 Euro Gebühr stornieren. Bei Super-Sparpreisen gibt es weder eine Umbuchungs- noch eine Stornooption. Ausnahme: Digital gekaufte Tickets lassen sich in der Regel bis zwölf Stunden nach der Buchung kostenfrei stornieren – unabhängig von der Kategorie. Der Storno geht über das Kundenkonto auf „Bahn.de“, in der DB-Navigator-App und ohne Kundenkonto über die Auftragssuche.
Kann man Tickets weitergeben?
In der Regel nicht. Generell gilt: Kauft man sie online, sind sie personalisiert, der Name steht also auf der Fahrkarte. Nach Buchung ist ein Umschreiben auf eine andere Person nicht mehr möglich. Und ab dem 1. Oktober gilt zumindest für Spartickets, dass sie auch in den Reisezentren und bei Agenturen nur noch unter Angabe einer Handynummer oder einer E-Mail-Adresse verkauft werden. Ein Trick: Beim Kauf am Automaten gilt die neue Regelung noch nicht.