Start in Heizsaison: Heizöl und Gas deutlich billiger

von Redaktion

Nach einer extrem teuren Heizsaison im vergangenen Jahr dürfte das Heizen den Geldbeutel der Verbraucher im kommenden Winter weniger strapazieren: Im Oktober kostete ein Hektoliter Heizöl in Deutschland im Schnitt 113 Euro und damit etwa 25 Prozent weniger als im Herbst 2022. Bei Gas war der Preisrückgang mit satten 43 Prozent auf 11,73 Cent je Kilowattstunde sogar noch größer. Das meldete das Vergleichsportal Verivox am Donnerstag.

„Die Haushalte in Deutschland bleiben aller Voraussicht nach in der kommenden Heizperiode von den Rekordpreisen des vergangenen Jahres verschont“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Damals hatte der Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland die Preise explodieren lassen. Heizöl kostete im Oktober 2022 rund 150 Euro je Hektoliter, Gas lag bei 20,54 Cent je Kilowattstunde.

Für Verbraucher ist der Preisrückgang eine gute Nachricht – zumindest teilweise. Denn insgesamt sei das Preisniveau nach wie vor hoch, betont Storck. Beispiel Öl: Hier kostete der Hektoliter zwischen Mai und Ende Juli konstant unter 100 Euro. Der Ölpreisanstieg seit Ende Juli zog die Kosten für Heizöl aber wieder nach oben. Verursacht wurde er durch die Ankündigung Russlands und Saudi-Arabiens, ihre Produktionskürzungen bis Jahresende beizubehalten. Auch Gas ist nach wie vor teuer „und die Gasmärkte sind nervös“, so Storck. Dort hat der Großhandelspreis wieder etwas angezogen und liegt nun bei rund 40 Euro pro Megawattstunde. Vor dem Ukraine-Krieg waren Preise zwischen zehn und 25 Euro üblich.

Schnäppchen gibt es also nur, wenn man die Vorjahrespreise als Maßstab nimmt. Bei Gas kann sich ein Wechsel dennoch lohnen. Denn viel billiger werde es erst einmal nicht, glaubt Thorsten Storck. Vor allem bei Kunden in der örtlichen Grundversorgung gebe es Sparpotenzial. Die sei in der Gaskrise häufig mit Abstand das günstigste Angebot gewesen. „In der Zwischenzeit hat sich das Bild aber wieder gedreht, da überregionale Gasversorger die gesunkenen Großhandelspreise schneller an ihre Kunden weitergegeben haben“, erklärt Storck.

Die Folge: Die Grundversorgung kostet momentan im Schnitt 14,62 Euro, Neukundentarife sind aber wieder für durchschnittlich 8,87 Euro zu haben. Bei einem Einfamilienhaus mit 20 000 Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr würde ein Wechsel so 1150 Euro sparen, rechnet Verivox vor. Kunden sollten deshalb ihre aktuellen Verträge prüfen, rät das Vergleichsportal. Zumal man Verträge in der Grundversorgung laut Verbraucherzentrale Bayern jederzeit mit nur zwei Wochen Frist kündigen kann.

ANDREAS HÖSS

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