Israel-Reise nicht voreilig stornieren

von Redaktion

Israel hat nach dem beispiellosen Angriff der Hamas den Kriegszustand erklärt. Airlines haben Flüge gestrichen, Reedereien die Routen von Kreuzfahrtschiffen geändert.

Wer in den kommenden Tagen eine Pauschalreise mit einem Veranstalter nach Israel gebucht hat, kann sie laut dem Reiserechtler Paul Degott kostenfrei stornieren. „Aktuelle Reisen ins Land sind nicht zumutbar, das ist völlig klar. Der Kriegszustand ist mit Sicherheit ein außerordentlicher Umstand. Früher sprach man von höherer Gewalt.“

In so einem Fall können Reisende vom Reisevertrag zurücktreten – der Preis muss ihnen erstattet werden, Stornogebühren fallen nicht an.

Die Reiseveranstalter haben in diesem Fall das gleiche Recht. Auch sie können die Reise unter Verweis auf außergewöhnliche Umstände absagen. In dem Fall machen sie davon auch Gebrauch.

„Reisen in dieser Woche sind von den Veranstaltern, von denen wir wissen, aktiv storniert worden“, sagt eine Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes (DRV). Die Gäste seien informiert worden. Sie könnten umbuchen oder den Reisepreis zurückverlangen.

Doch was ist mit Reisen, die erst in einigen Wochen oder Monaten stattfinden, zum Beispiel über Silvester?

Hier rät Degott, die Situation erst mal abzuwarten und nicht vorschnell zu stornieren. Denn sonst könnten doch Storno-Gebühren anfallen, weil sich die Lage zum geplanten Zeitpunkt der Reise nicht mehr so schlimm darstellt wie aktuell.

Der auf Reiserecht spezialisierte Anwalt rechnet zwar damit, dass „Israel als Urlaubsland für die nächsten Monate ausfällt“. Doch er rät, hier Kontakt mit dem Veranstalter aufzunehmen. „Er hat selbst ein Interesse daran, Reisen nur dann durchzuführen, wenn alles funktioniert und vor Ort keine Einschränkungen sind.“

Eine Richtschnur kann hier laut dem Reiserechtler auch das Auswärtige Amt (AA) sein. Aktuell rät es von Israel-Reisen dringend ab. „Sicherheit hat alleroberste Priorität, für Gäste und Mitarbeiter“, sagt die Sprecherin des Reiseverbandes. Die Veranstalter schauen sich die Situation kontinuierlich an und bewerten sie – auch im Austausch mit dem Auswärtigen Amt – immer wieder neu.

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