Richtig essen und trinken bei Erkältung

von Redaktion

Leider kann man Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und andere Erkältungsbeschwerden mit den richtigen Lebensmitteln nicht einfach „wegessen“. Eine abwechslungsreiche Ernährung hilft der Immunabwehr jedoch bei ihrer Arbeit. Die Lebensmittel sollten frisch und nährstoffreich sein. Eine Tütensuppe beispielsweise hilft zwar dabei, die Schleimhäute im Rachen feucht zu halten, liefert aber kaum nennenswerte Inhaltsstoffe. Viel besser sind frisch zubereitete Gemüsesuppen.

Erlaubt ist, was schmeckt: Suppengemüse wie Lauch, Sellerie und Karotten lässt sich mit saisonalem Gemüse wie Pastinake, Petersilienwurzel, Fenchel, Wirsing oder Grünkohl nach Belieben kombinieren und liefert wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Zwiebeln und Knoblauch sind besonders reich an antimikrobiellen Pflanzenstoffen. Gleichzeitig sättigen Gemüsesuppen, ohne den durch die Erkältung beanspruchten Körper zusätzlich zu belasten.

Besonders hilfreich bei Erkältungsbeschwerden soll hausgemachte Hühnersuppe sein. Eine amerikanische Studie zeigte, dass Hühnersuppe tatsächlich bei Infekten der oberen Atemwege Linderung bringen kann. Eine mögliche Erklärung dafür: Gart man ein Suppenhuhn, wird das Eiweiß Cystein freigesetzt, das entzündungshemmend und abschwellend wirkt. Zudem enthält Fleisch L-Carnitin, einen Eiweißstoff, der bei der Bildung von Abwehrzellen hilft. Fleisch ist auch eine gute Quelle für Zink. Der Mineralstoff gilt als wichtiger Baustein für eine funktionierende Immunabwehr. Genügend Zink kann die Dauer einer Erkältung um ein bis zwei Tage verkürzen.

Vitamin C gilt wegen seiner antioxidativen Wirkung als das Anti-Erkältungsvitamin schlechthin. Wie weit das stimmt, ist fraglich: Mittlerweile gilt es als gesichert, dass die Einnahme von Vitamin-C-Präparaten zu keinem Schutz vor Erkältungen führt. Wird das Vitamin sehr hoch dosiert eingenommen, kann das sogar die Bildung von Nierensteinen begünstigen. Einen Mangel an Vitamin C muss man bei einer üblichen gemischten Ernährung nicht fürchten. 100 Milligramm Vitamin C, was in etwa dem Tagesbedarf eines Erwachsenen entspricht, stecken bereits in einem Glas Orangensaft. Gute Vitamin-C-Quellen sind neben Zitrusfrüchten beispielsweise auch Kiwis, Paprika oder Brokkoli.

Vorsicht: Vitamin C ist hitzeempfindlich. Gießt man also Zitronensaft mit kochendem Wasser zu einer „heißen Zitrone“ auf, hat man zwar ein wärmespendendes Plus an Flüssigkeit, aber keinen extra Vitaminkick. Auch die antibakteriellen Inhaltsstoffe von Honig, der bei Erkältungen gern zum Süßen von Getränken benutzt wird, sind hitzeempfindlich. Wer also seinen Tee mit Honig süßen möchte, lässt ihn nach dem Aufgießen mit kochendem Wasser erst einmal abkühlen.

Beim Tee selbst wählt man am besten Arzneimittelqualität. Arzneitees müssen höhere Qualitätsanforderungen erfüllen als Lebensmitteltees, zum Beispiel einen höheren Gehalt an ätherischen Ölen aufweisen. Sie zählen zu den freiverkäuflichen Arzneimitteln, müssen über eine entsprechende Zulassung verfügen und werden für bestimmte Anwendungsgebiete verkauft. Salbei- oder Kamillentee helfen beispielsweise gegen Halsschmerzen, Thymian gegen Husten.

Ein beliebtes Hausmittel ist mit heißem Wasser aufgegossener frischer Ingwer. Seine Scharfstoffe wirken – zumindest im Laborversuch – antiviral und antientzündlich. Die Schärfe verbessert auch die Durchblutung der Schleimhäute, was die Abwehr von Erregern unterstützt. Wer die Schärfe mag und verträgt, kann deshalb für Getränke, Suppen und andere Speisen nicht nur Ingwer nutzen, sondern auch andere scharfe Gewürze wie Chili und Pfeffer.

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