München – Trotz der Anhebung des CO2-Preises von 30 auf 45 Euro je Tonne zum Jahreswechsel hat Sprit sich an der Tankstelle kaum verteuert: Der Liter Diesel kostete am 1. Januar laut ADAC im Schnitt 1,697 Euro und damit 1,3 Cent mehr als im alten Jahr. Der Liter Benzin verteuerte sich ebenfalls um nur 1,3 Cent auf 1,725 Euro. Eigentlich hätte der höhere CO2-Preis den Liter Diesel zum Jahreswechsel über Nacht um 4,7 Cent und Benzin um 4,3 Cent verteuern müssen.
„Der plötzliche Aufschlag ist aber ausgeblieben“, berichtet ADAC-Sprecherin Katharina Luca. „Die Tankstellen haben die höhere Steuer schon vorher mit einkalkuliert, obwohl sie erst ab dem neuen Jahr fällig wurde.“ Ablesbar sei das etwa daran, dass die Notierungen für Rohöl in den Weihnachtsferien gefallen seien, sich das aber nicht in niedrigeren Spritpreisen niedergeschlagen habe. „Dass es von Weihnachten bis Silvester keine Preissenkungen gab, war wohl einem Mitnahmeeffekt im Reiseverkehr um die Feiertage geschuldet“, so Luca.
Auch die Tankstellenbetreiber räumen ein, dass es eher einen gleitenden Übergang als eine plötzlichen Anstieg gegeben habe. „Viele Tankstellen hatten am Silvesterabend gar nicht geöffnet“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Ziener vom Zentralverband des Tankstellengewerbes. Und die geöffneten Stellen hätten zwar die Steuer ab Mitternacht abgeführt, aber deshalb nicht zwingend auch die Preise entsprechend erhöht. „An Silvester wird wenig getankt und vier Cent sind gemessen an den täglichen Preisschwankungen relativ wenig“, so Ziener. An der Zapfsäule würden die Preise „immer nach Angebot und Nachfrage“ gebildet.
Die Erhöhung der CO2-Steuer auf 45 Cent je Tonne war ursprünglich schon von der Großen Koalition geplant gewesen, wurde 2022 aber wegen der Energiekrise ausgesetzt. Um Haushaltslöcher zu stopfen, wurde die Anhebung nun doch durchgeführt. Insgesamt liegt die CO2-Abgabe jetzt bei 12,7 Cent je Liter Diesel und 14,2 Cent je Liter Benzin. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer sowie 47 Cent Energiesteuer bei Diesel und 65,4 Cent bei Benzin. Als Entlastungsmaßnahme für Pendler wurde im Jahr 2022 im Gegenzug die Pendlerpauschale ab dem 21. Entfernungskilometer auf 38 Cent je Kilometer erhöht. höß