Im Gemüseregal gehören sie zur Grundausstattung: Stauden- und Knollensellerie. Die beiden sind enge Verwandte. Botanisch spricht man von Varietäten derselben Pflanze, der Echten Sellerie. Die Wildform ist ursprünglich eine Sumpfpflanze, die vermutlich aus den salzhaltigen Küstengebieten rund ums Mittelmeer stammt.
Die Kulturformen wurden unterschiedlich gezüchtet: Staudensellerie, auch Bleich- oder Stangensellerie genannt, hat kräftige, meist hellgrün gefärbte Blattstiele mit einer faserigen Textur. Sie wird als Suppengemüse geschätzt, kann aber auch roh in Salaten oder als Knabbergemüse verzehrt werden. Bei der Knollensellerie ist – anders als bei der Staudensellerie – die Wurzel dick und fleischig ausgebildet. Ihr herb-würziges Aroma passt in Eintöpfe, Suppen und Gemüsepfannen. Sie lässt sich aber auch zu Püree verarbeiten oder in Scheiben als pflanzliches Schnitzel ausbraten. Fein geschnitten findet man sie im Waldorfsalat und anderen Feinkostsalaten.
In den Wintermonaten kommt Staudensellerie meist aus Südeuropa in den Handel. Die gut lagerfähige Knollensellerie dagegen ist auch aus heimischem Anbau erhältlich. Beide Sellerievarianten sind kalorienarm. Ihre ätherischen Öle und Bitterstoffe wirken beruhigend bei einem gereizten Magen. Der Mythos von der aphrodisierenden Wirkung der Sellerie konnte allerdings bislang nicht wissenschaftlich untermauert werden.
Für die Sprachinteressierten: der Duden erlaubt sowohl die als auch der Sellerie.
Nur im gut sortierten Handel bekommt man die Schnitt-, Blatt- oder Würzsellerie, eine weitere Varietät der Sellerie. Sie hat weder üppige Wurzelknollen noch verdickte Blattstiele. Stattdessen werden ihre Blätter, die optisch der glatten Blattpetersilie ähneln, zum Würzen verwendet. Sie haben ein intensives Selleriearoma. Die getrockneten Blätter werden auch in Würzmischungen als Selleriesalz verkauft.
Mit ihrem eigenwilligen Aroma ist Sellerie nicht jedermanns Geschmack. Während andere Gemüse wie Kürbis oder Zucchini von Natur aus so mild sind, dass sie durch entsprechendes Würzen quasi in jede Aromenwelt passen, versteckt sich Sellerie niemals. Das Selleriearoma ergibt sich aus dem Zusammenspiel verschiedener chemischer Verbindungen, die teilweise auch in Petersilie und Liebstöckel zu finden sind.
Sellerie zählt außerdem als einziges Gemüse zu den 14 Hauptallergenen. Darunter versteht man Lebensmittel, die besonders häufig Allergien auslösen und deshalb bei Verwendung entsprechend deutlich gekennzeichnet werden müssen. Eine Sellerieallergie äußert sich zum Beispiel durch Schwellungen und Juckreiz in der Mundhöhle.
Selleriepüree
Zutaten: 1 Knollensellerie, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, ca. 3 EL Sahne, ca. 250 ml Gemüsebrühe, einige Prisen Salz, Pfeffer und gemahlene Muskatnuss, Öl
Zubereitung: Knollensellerie putzen, schälen und in Würfel schneiden. Knoblauch fein hacken. Zwiebel klein schneiden und in einem Topf mit Öl andünsten. Knoblauch und Sellerie zugeben, kurz mitanbraten, dann mit der Brühe ablöschen. Sellerie in ca. 15 Minuten weich dünsten. Brühe abgießen. Gemüse nun mit einem Stabmixer pürieren, Sahne zugeben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Passt als Beilage zu Fleisch und Fisch.