Fischstäbchen sind das Lieblingsessen vieler Kinder. Es soll auch Erwachsene geben, die Fisch ausschließlich in Form der panierten Stäbchen essen. Die Stiftung Warentest hat Fischstäbchen getestet („test“-Heft März). Es gibt gute und schlechte Nachrichten.
Die guten: Fischstäbchen sind nicht mit Fischbrei gefüllt, wie manchmal gemunkelt wird, sondern mit echten Stücken echtem Fisch. Und bei diesem Fisch handelt es sich um Alaska-Seelachs oder Seelachs – beide sind nicht in ihrem Bestand gefährdet oder überfischt.
Das war’s dann aber schon fast mit dem Positiven. Im Test überzeugten nur zwei von elf Produkten. Etliche Markenprodukte fielen durch hohe Schadstoffbelastung auf.
Testsieger
Die besten Fischstäbchen kommen laut Stiftung Warentest von Frosta. Sie kosten pro Kilo 8,90 Euro und liegen damit preislich im Mittelfeld. Auch gut fanden die Tester die Fischstäbchen des Bio-Herstellers Alnatura, die 16 Euro je Kilo kosten.
Note 3 und 4
Mit der Note „befriedigend“ schnitten die Fischstäbchen von Followfood, Penny, Kaufland (Classic) und Netto ab. Nur mit „ausreichend“ wurden die Stäbchen von Iglu, Aldi (Ocean), Edeka (Gut & günstig) und Rewe (Ja!) bewertet. Bei den Backfischstäbchen war nur Lidl befriedigend, Pickenpack, Aldi und Iglo „ausreichend“.
Schadstoff-Problem
Gut die Hälfte der getesteten Fischstäbchen war über Gebühr mit Schadstoffen belastet. Dabei handelt es sich vor allem um den Fettschadstoff 3-MCPD, der durch das Frittieren ins Produkt kommt. Die Backfischstäbchen von Iglo und die Fischstäbchen von Rewe waren am stärksten damit belastet. In beiden Produkten fanden sich mehr als doppelt so viel 3-MCPD-Ester, wie für Öle in der EU erlaubt ist. „Mangelhaft“ lautete das Urteil daher in diesem Testpunkt. Neun weitere Produkte überschreiten die Werte, allerdings weit weniger stark. Dafür gab es ein „Ausreichend“.
Die EU-Behörden nennen als tolerierbaren Wert bei täglicher Aufnahme (TDI) zwei Mikrogramm je Kilo Körpergewicht. Ein 16 Kilo schweres vierjähriges Kind hätte diesen Wert bereits mit drei Iglu-Backfischstäbchen erreicht, beim Rewe-Produkt hätte es vier essen dürfen. Auch wenn Kinder nicht täglich Fischstäbchen essen, sie nehmen den Fettschadstoff auch noch mit anderen Lebensmitteln, vor allem frittierten, auf, geben die Tester zu bedenken.
Ein zweiter Schadstoff tauchte ausgerechnet in einem vegangen Produkt auf, den veganen Knusperstäbchen von Kaufland: gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh) oberhalb empfohlenen Werte.
Die Tester zeigen wenig Verständnis für die Schadstoffbelastung, zumal es die anderen Hersteller schaffen, das gleiche Produkt ganz ohne Mosh zu produzieren. Auch im Fall des Fettschadstoffs müssten die kritisierten Firmen mehr tun – gerade bei Produkten, die gern von Kindern verzehrt werden.
Gesundheit
Auch wenn Fisch an sich sehr gesund ist, Fischstäbchen sind es eher nicht, meinen die Tester. Dafür ist der Fettanteil der vorfrittierten Stäbchen einfach zu hoch. Dazu kommt, dass gerade die veganen Produkte recht viel Salz enthalten.
Fett sparen kann man, indem die Stäbchen statt in der Pfanne ohne weiteres Öl im Backofen gegart werden. Dann werden sie aber nicht so knusprig.
Mengen-Empfehlung
Aus all diesen Gründen empfehlen die Experten der Stiftung, dass Kita-Kinder nicht mehr als drei Fischstäbchen pro Mahlzeit essen sollten, größere Kinder höchstens fünf. Dazu sollte am besten Gemüse mit wenig weiterem Fett serviert werden. com