Weniger Besuche im Restaurant Kinderwerbung: Kanzler soll eingreifen

von Redaktion

Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland geht wegen höherer Preise seltener essen. Das sagten 52 Prozent der insgesamt 2024 Männer und Frauen von 18 bis 74, die die GfK im Januar befragte. Auftraggeber der Untersuchung war das Bayerische Zentrum für Tourismus. Die Entwicklung noch verstärken könnte demnach die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer im Gastgewerbe von 7 auf 19 Prozent zum Jahreswechsel: Ebenfalls über die Hälfte der Befragten sagte, dass das ein Grund für seltenere Restaurantbesuche sei, wenn dies Preiserhöhungen nach sich zieht. Dennoch isst ein knappes Viertel der Befragten einmal oder häufiger pro Woche außer Haus, weitere 28 Prozent mindestens einmal im Monat. Auf der anderen Seite erklärten 16 Prozent, nie oder so gut wie nie essen zu gehen. In dieser Gruppe sagte die Hälfte, dass sie sich das nicht leisten könne.

Verbraucherschützer und Gesundheitsexperten fordern ein Eingreifen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) im Koalitionsstreit um Werbebeschränkungen für ungesündere Lebensmittel an die Adresse von Kindern. Vorschläge für eine Umsetzung lägen inzwischen seit einem Jahr auf dem Tisch. Der Geschäftsführer der Verbraucherorganisation Foodwatch, Chris Methmann, sagte, Scholz dürfe „nicht länger tatenlos zuschauen, wie die FDP wirksame Werbeschranken zum Gesundheitsschutz der Kinder blockiert“. Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte am 27. Februar 2023 Gesetzespläne vorgestellt, die zu gesünderer Ernährung und weniger Übergewicht beitragen sollen. Wegen Einwänden der FDP steckt das Vorhaben aber fest. Özdemir hat die vorgesehenen Beschränkungen mittlerweile enger gefasst. Werbeverbote für Produkte mit zu viel Zucker, Fett und Salz sollen demnach auf Zeiten konzentriert werden, in denen viele Kinder fernsehen. Zuvor war dies von 6.00 bis 23.00 Uhr vorgesehen.

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