Die Uhr tickt für die Bahncard: Ab dem 9. Juni 2024 wird die deutsche Bahn ihre Sparkarten nicht mehr als Plastikkarte ausgeben, sondern nur noch digital. Das Verfahren sei ressourcenschonend, heißt es seitens des Logistikkonzerns. Die Nutzer müssen sich sukzessive darauf einstellen – einen harten Schnitt wird es also nicht geben.
Eine bereits ausgestellte Plastik-Bahncard ist bis zum Ende ihrer Laufzeit gültig. Bei Verlust wird am dem 9. Juni aber kein physischer Ersatz bereitgestellt, Nutzer müssen die digitale Alternative zurückgreifen.
Die gibt es in der Fahrplan-App „DB Navigator“ auf dem Smartphone. Dort wird die Karte abgerufen. Dafür ist ein Kundenkonto auf Bahn.de nötig, was die meisten Kunden durch den Kauf der Bahncard haben sollten. Es kann sein, dass man den Button „Aktualisieren“ nutzen muss.
Menschen ohne Smartphone können ab dem 9. Juni in ihrem Kundenkonto unter bahn.de/bcservices ein Ersatzdokument ausdrucken.
Ohne Internetzugang gibt es aber keinen Zugang mehr zur Bahncard. Die Bahn rät in solchen Fällen dazu, telefonisch Kontakt zum Service-Team aufzunehmen, um eine individuelle Lösung zu finden. Die Nummer ist die 030 2970. Allerdings, so betont eine Sprecherin, würden bereits heute 84 Prozent aller Tickets im Fernverkehr digital gekauft.
Durch die Digitalisierung gibt es ein Sonderkündigungsrecht für alle Bahncards mit Gültigkeitsbeginn ab dem 9. Juni oder später. Alle anderen Karten fallen unter die oben genannte Übergangsregelung. Wer es möchte, muss das Kündigungsrecht vier Wochen nach Eingang des Informationsschreibens unter bahn.de/kontakt/kuendigungsformular nutzen.
Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Ramona Pop, übte dennoch Kritik. Die Bahn schließe Menschen ohne digitalen Zugang aus und solche, die sparsam mit ihren Daten umgehen und nicht überall ein Kundenkonto haben wollen, so Pop. mas