Das Bonusprogramm Payback wird im kommenden Jahr die Nutzerzahlen stark ausweiten. Vermittler sind die Sparkassen, die Payback als neuem Partner den Weg öffnen. „Die Sparkassen haben über 9000 Unternehmen in ihrem eigenen Loyalitätssystem und bringen diese mit in das Payback-Programm ein“, sagte Geschäftsführer Bernhard Brugger. Zu den Sparkassen-Partnern zählen viele regionale Händler, wie Bäckereien, Restaurants oder Fahrradgeschäfte.
Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.
Was ist Payback?
Payback ist mit 31 Millionen Kunden das größte Bonusprogramm in Deutschland. Kunden können per Karte im Einzelhandel Punkte sammeln. Diese Punkte lassen sich dann für weitere Einkäufe bei den Partnerunternehmen nutzen. Fast die Hälfte des Geschäfts ist bereits digital und läuft über die Payback-App. Die Payback-App ist nach Angaben des Unternehmens nach Amazon und Ebay die Nummer drei der Shopping-Apps in Deutschland.
Welche Firmen nehmen teil?
Payback-Nutzer können bei Einkäufen bei etwa 700 Partnerunternehmen wie Tankstellen, Drogerie- und Supermärkten Bonuspunkte sammeln, um diese später gegen Prämien oder Gutscheine einzutauschen. Neu hinzu kommen wird im nächsten Jahr auch die Edeka-Gruppe inklusive Netto und Marktkauf. „Das bringt enorm viel Größe und Möglichkeiten on top für Kunden ins Programm“, sagte Brugger. Die Supermarktkette Rewe steigt hingegen aus, sie will sich dann auf ihr eigenes Rabattsystem konzentrieren. Im Saldo ist Payback nach Bruggers Worten aber kräftig gewachsen: „Wir haben in den letzten Jahren über 100 neue Partner dazugewonnen, von Amazon über C&A bis hin zu Globus und Decathlon, insgesamt sind es jetzt knapp 700 Partner aus allen Branchen.“
Wie viel kann man sparen?
Pro Einkauf ein bis zwei Prozent, bei besonderen Aktionen auch mal zehn Prozent. Ein Payback-Punkt entspricht einem Cent, hat man 100 gesammelt, hat das einen Wert von einem Euro, bei 1000 sind es zehn Euro.
Welche Rolle spielen die Sparkassen?
Die Sparkassen-Finanzgruppe und Payback hatten Mitte November ihre Zusammenarbeit vertraglich besiegelt. Millionen Sparkassen-Kunden sollen ab 2025 beim bargeldlosen Bezahlen mit der landläufig oft noch „EC-Karte“ genannten Plastikkarte direkt Payback-Bonuspunkte sammeln können. „Allein die Sparkassen haben über 40 Millionen Girokarten im Umlauf. Das ist ein ziemliches Pfund, das wir an der Stelle gewinnen“, sagte Brugger. „Eine Girokarte zum Punkten bündelt wieder viele Services für die Kunden, und sie können die Karte genauso in der Payback-App zum Zahlen hinterlegen.“ Zusätzlich will Payback verschiedene Finanzprodukte in den Vordergrund rücken, für die es dann auch Rabattpunkte geben soll.
Wie soll der Einkauf mit Girokarte praktisch ablaufen?
Sparkassen-Kunden müssen für das Sammeln von Payback-Punkten künftig keine gesonderte Karte des Bonussystems mehr einsetzen. Die Punkte werden automatisch gutgeschrieben, wenn mit der Girokarte an der Kasse bezahlt wird.
Was sagen Verbraucherschützer?
Die teilnehmenden Unternehmen vergeben Rabattpunkte und erhalten dafür Einblick in die Käufe ihrer Kundschaft. Auf dieser Grundlage können Marketingabteilungen die Kunden zielgenau mit Angeboten und Werbung ansprechen. Unumstritten sind Bonussysteme nicht. Verbraucherschützer warnen davor, nicht zu viele persönliche Daten für ein bisschen Rabatt preiszugeben und somit zum „gläserne Kunden“ zu werden. Payback kontert, dass die Daten nicht unter den Partnern herumgereicht würden. Auch die Sparkassen bekämen keinen automatischen Zugriff auf Payback-Daten. Welche Daten genutzt werden dürften, entschieden die Kunden „mit entsprechenden Einwilligungen“.
Worauf sollten Payback-Kunden achten?
Rabattsysteme wie Payback verführen dazu, immer in bestimmten Geschäften einzukaufen oder bei Tankstellen einer bestimmten Marke zu tanken. Da die Sparmöglichkeiten mit den Rabattpunkten recht überschaubar sind, lassen sich damit höhere Preise kaum ausgleichen – schon gar nicht beim Tanken. Also: Unbedingt Preise vergleichen.
Muss ich als Sparkassen-Kunde da mitmachen?
Nein. Das Angebot ist natürlich freiwillig, wie die Sparkassen-Gruppe auf Nachfrage erklärt. Kunden nutzen es nur, wenn sie das ausdrücklich wünschen und aktivieren. Außerdem entscheide jede Sparkasse selbst, ob sie überhaupt bei Payback mitmachen will. Die meisten Sparkassen haben ihre Zustimmung aber bereits kundgetan. com, dpa