Ein gemeinsames Leben bedeutet auch gemeinsame Finanzen. Wie man das am besten regelt und dabei noch Geld spart, haben wir die Steuerberaterin Monika Huber und Sabine Naumenko, Beraterin bei der Stadtsparkasse München, gefragt.
„Grundsätzlich sollten Paare erst einmal eine Aufstellung machen: Wie viel bezahlen wir jeden Monat für die Fixkosten, wie viel können wir sparen“, erklärt Sabine Naumenko. Sie empfiehlt, 15 Prozent des Bruttogehalts zu sparen. „Mit der einen Hälfte wird am Besten ein finanzieller Puffer in Höhe des dreifachen Monatsgehalts aufgebaut. Wenn dieses Vermögen vorhanden ist, kann in Fonds, Aktien oder Bausparverträge eingespart werden. Je nachdem, welches persönliche Ziel verfolgt wird. Die andere Hälfte der Sparsumme empfehlen wir für die Altersvorsorge zurückzulegen.“ Grundsätzlich müssen Paare nicht gemeinsam vorsorgen. „Jeder ist selbst für seine Finanzen verantwortlich“, so Naumenko.
Das Thema werde aber wichtig, wenn Kinder ins Haus kommen oder wenn Angehörige gepflegt werden müssen. „Am besten stimmt sich ein Paar ab, wie mit dem reduzierten Gehalt eines Partner trotzdem weiter gespart werden kann. Auch kleine Beträge machen Sinn und staatlich gefördertes Sparen sollte immer in Anspruch genommen werden – was man geschenkt bekommt, muss man nicht selbst sparen.“ Vor allem Männer legen laut Naumenko zunehmend Wert darauf, ihre Partnerinnen abzusichern.
Das sollte man auch für Unfälle oder Krankheiten bedenken: „Wenn eine Immobilie finanziert wird, ist eine Risikolebensversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung für den Verdiener sehr empfehlenswert. Ansonsten verliert man im Zweifel nicht nur einen lieben Menschen, sondern auch noch seinen Rückzugsort.“
Dennoch erlebt Naumenko, dass in Partnerschaften nach wie vor zu wenig über Geld gesprochen wird: „Geld kann auch Beziehungen belasten, wenn einer nicht damit umgehen kann.“
Offene Kommunikation könne das Problem lösen: „Eine Partnerschaft ist immer Arbeitsteilung: Es macht total Sinn, dass der sich um die Finanzen kümmert, der den besseren Bezug zum Geld hat. Aber es ist ganz wichtig, dass der andere Partner sich informiert, was beschlossen wurde.“ Wichtig ist vor allem früh anzufangen: „Man spart über die Zeit nicht nur mehr an, sondern profitiert im Zweifel auch vom Zinseszins.“
Auch steuerlich kann eine Partnerschaft Vorteile haben: „Bei der Einkommenssteuer haben Ehepaare die Möglichkeit sich gemeinsam oder getrennt veranlagen zu lassen“, erklärt Steuerberaterin Monika Huber von Ecovis. „Das macht vor allem für Paare mit großen Einkommensunterschieden Sinn, weil sie unterjährig Steuern sparen.“ Am Ende des Jahres wird aber glattgezogen, im Zweifel müssen die Paare Steuern nachzahlen. „Eine getrennte Veranlagung kann Sinn machen, wenn ein Ehepartner eine größere Einmalzahlung, etwa aus einer Abfindung oder einer Betriebsaufgabe erhält.“ Das Gute: Man kann die Veranlagung jedes Jahr bei der Steuererklärung neu festlegen. Und auch für Kinder gibt es Entlastungen: „Absetzbar sind die Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen. Dazu zählt auch die die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen Angehörigen.“
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