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Was die Lufthansa-Schlichtung bedeutet

von Redaktion

Nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden und mehreren Warnstreikwellen sollen von Montag an Schlichter bei der Lösung des Tarifstreits des Lufthansa-Bodenpersonals helfen. Die Hoffnung: Bei einem Erfolg könnten Streiks bei der Fluggesellschaft an Ostern vermieden werden.

. Zeitlicher Rahmen

Der Zeitrahmen ist mit bis zu vier Tagen relativ knapp bemessen. Die Schlichtung soll am Montag beginnen und spätestens am Gründonnerstag enden. Die Gewerkschaft Verdi hatte betont, man werde keine Schlichtung mitmachen, die mehrere Wochen oder Monate dauere.

. Die Schlichter

Beide Seiten haben jeweils einen eigenen Schlichter mit Erfahrungen bei der Lösung von Tarifkonflikten bestellt. Die Lufthansa benannte den früheren Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Die Gewerkschaft setzt auf Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Der Linken-Politiker und frühere Gewerkschafter Ramelow hatte 2015 und 2017 bei der Bahn die Tarif-Auseinandersetzungen mit der Lokführergewerkschaft GDL zu einer Einigung geführt. Weise war bei der Beilegung des Konfliktes zwischen der Lufthansa und der Kabinengewerkschaft Ufo 2019/2020 engagiert.

. Die Erfolgsaussichten

Prinzipiell kann dieser Weg als Zeichen einer Annäherung und als beiderseitige Willensbekundung gewertet werden, gemeinsam zu einer Lösung zu kommen. „Gemeinsam wollen wir nun mithilfe einer Schlichtung die offenen Punkte klären, um dann eine Einigung zu erzielen“, hatte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann nach der fünften Verhandlungsrunde gesagt. Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky betonte damals: „Wir wollen, dass die Passagiere in den Osterferien gut von A nach B kommen, dass die Familien in ihren wohlverdienten Urlaub kommen.“

. Die Konsequenzen

Falls die Verhandlungen scheitern, droht ein unbefristeter Streik des Bodenpersonals bei der Fluggesellschaft, ein sogenannter Erzwingungsstreik. Verdi hat dazu die Urabstimmung eingeleitet, die bis Gründonnerstag beendet sein soll. Theoretisch wäre ein Streik ab Karfreitag möglich. Dieser könne ohne Unterbrechung erfolgen, „aber auch immer mal wieder mehrere Wochen lang“, wie Verdi-Verhandlungsführer Reschinsky erläutert hatte: „Damit wird die Lufthansa zu einem unsicheren Verkehrsmittel.“  dpa

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