Alkoholfreie Biere liegen im Trend. Gerade bei sommerlichem Wetter ist vielen nicht nach Promille, sondern nach kühlem Biergenuss ohne Alkohol. In München und Umgebung sind beliebte Marken wie das neue Alkoholfreie von Augustiner mitunter so rasch ausverkauft, dass die Bedienung schon am frühen Abend abwinken muss. Höchste Zeit für die Stiftung Warentest, sich alkoholfreie Biere vorzunehmen. Das Augustiner ist freilich noch nicht dabei, dafür ist es zu frisch auf dem Markt, aber ein Münchner Helles ohne Promille hält die bayerische Fahne im Test hoch. Alkoholfreie Helle, Pils oder Lager werden insgesamt immer besser. „Das Niveau ist hoch“, würdigt die Stiftung Warentest in ihrem „test“-Heft (Ausgabe 6/2024) nach einem gründlichen Labor- und Geschmackstest. Von den untersuchten 20 Marken, darunter Traditionsmarken, preiswerte Eigenmarken, Bio- und ausländische Biere können sie ein Dutzend mit dem Urteil „gut“ empfehlen.
■ Die Besten
Als die besten unter den guten führen zwei Biere die Liste an: Das alkoholfreie Pilsener von Warsteiner (93 Cent pro Flasche) führt, dicht gefolgt von Paulaner Münchner Hell (97 Cent). „Riecht malzaromatisch, leicht hopfenaromatisch. Schmeckt vollmundig und harmonisch“, so die Tester. Ginge es allein um das sensorische Urteil, trifft das auch auf weitere drei Biere zu, die in dem Punkt die Note 2,0 erreichten: Perlenbacher Alkoholfrei extra herb von Lidl (42 Cent pro Flasche), Carlsberg 0,0, Vol Lager Beer (99 Cent pro Flasche) sowie Hacker Pschorr Hell Naturtrüb (97 Cent, Gesamtnote „befriedigend“). Nach Gesamtnote teilen sich vier Biere den 3. Platz (jeweils Note 2,3): Beck´s, Krombacher, Lidl und Mönchshof.
■ Punktabzug
Punktabzüge gibt es bei Alkoholfreien, die Makel im Geschmack oder bei der Deklaration aufweisen, etwa wenn sie muffig, schweflig, sauer oder zu dominant süß schmecken. So kommen sieben Biere auf ein „befriedigend“. Clausthaler bezeichneten die Tester als muffig, Flensburger als sauer und Penny Turmbräu als zu süß. Nur eine Sorte erreichte ein „ausreichend“ wegen zugesetzter bierfremder Kohlensäure – einem No-Go nach dem deutschen Reinheitsgebot und anders als deklariert. Von Bayern ist der Durchfaller weit weg, es handelt sich um das Störtebeker Freibier (bio). Nur befriedigend schnitt aber auch das Neumarkter Lammsbräu ab, was aber nicht am Geschmack, sondern an Mängeln in der Deklaration lag.
■ Saubere Biere
Was die Tester freut: Anders als noch im Test von 2018 sind unerwünschte Stoffe kein Thema mehr. Kein Alkoholfreies enthält Pestizide wie Glyphosat, das wegen Krebsverdacht in der Kritik steht. Auch beim Restalkohol sind alle Biere sauber: Entweder sie bleiben unter der Nachweisgrenze oder haben nicht mehr als die erlaubten 0,5 Prozent.