Viele Feinwaschmittel enttäuschen

von Redaktion

Feinwaschmittel sollen leichte Kleidung und Synthetik schützen. Viele davon sind „mangelhaft“. Vier Produkte sind jedoch empfehlenswert. © IMAGO

Strahlende Farben, Blütenduft und weiche Fasern: Viele Hersteller preisen ihre Feinwaschmittel als wahre Wundertinkturen an. Eine aktuelle Untersuchung der „Stiftung Warentest“ zeigt aber: Viele reinigen schlecht und schaden trotzdem der Umwelt. Sogar der Testsieger ist in Summe nur „gut“. Im Fokus sind zehn Feinwaschmittel für Buntes und fünf für Schwarzes. Die Markenanbieter Henkel und Procter & Gamble sind nicht dabei. Der ausführliche Test steht in der Juli-Ausgabe der „Stiftung Warentest“.

■ Waschleistung

Für ein Waschmittel waschen viele Produkte enttäuschend schlecht. Die Tester haben die Kleidungsstücke mit Alltagsflecken – unter anderem Blut, Fett, Kakao und Gras – präpariert und dann bei 35 Grad gewaschen. „Gut“ gegen Flecken wirkte am Ende der fünfmonatigen Prüfzeit nur das Fein- & Color Feinwaschmittel von Dalli und holte sich damit auch den Gesamttestsieg. „Mangelhaft“ wirkte dagegen das Black Velvet Colorwaschmittel von Coral, die Lauge transportiere die Schmutzpartikel nicht richtig ab. Die Kleidung kann irgendwann müffeln. Dazwischen gibt es ein breites Mittelfeld aus „befriedigend“ und „ausreichend“, das vor allem die Eigenmarken der Supermärkte bestreiten.

■ Schlechte Wahl

Die „Stiftung Warentest“ rät explizit von den geprüften Feinwaschmitteln der Marken Rei, K-Klassik und Coral ab. Nicht nur sei die Waschleistung überschaubar, sie seien auch schlecht für die Umwelt. Dazu zählt, dass diese drei Produkte Mikroplastik enthalten, welches sich zunehmend in der Umwelt und perspektivisch auch im Menschen anlagern kann. Der Einsatz der Kleinstpartikel als Trübungsmittel ist in der EU ab 2028 verboten. Außerdem enthalten diese Mittel, neben anderen Wettbewerbern, den Konservierungsstoff Natriumpyrithion. Dieser sei hochgiftig für Gewässerorganismen und werde von Kläranlagen nicht herausgefiltert. Damit schonen die Waschmittel vielleicht die Wäsche, schaden aber der Umwelt und damit der Allgemeinheit. Auf Inhaltsangaben findet sich oft der englische Begriff Sodium Pyrithione für den Stoff. Der gestiegene Einsatz dieses Mittels ist laut den Testern neu und bescherte, gemeinsam mit der mittelmäßigen Waschleistung, den meisten Waschmitteln die Gesamtnote „mangelhaft“.

■ Gesamtwertung

Vielen Mitteln werden ihre gewässerschädigenden Inhaltsstoffe zum Verhängnis. Die Tester gewichten die Waschwirkung mit 40 Prozent, die Umwelteigenschaften mit 30 Prozent. Textilschonung und Farbtonerhalt werden nur mit zehn beziehungsweise 15 Prozent gewichtet. Die gute Nachricht: Schonend sind alle getesteten Mittel, alle sind mit „gut“ bewertet. Die schlechte Nachricht: Von 15 getesteten Feinwaschmitteln sind gerade einmal vier insgesamt „gut“. Namentlich sind das die Marken Dalli, Formil (Lidl), Domol (Rossmann) und das Schwarzwaschmittel von Denkmit (dm). Neun Mal lautet das Urteil „mangelhaft“.

■ Schwarzwaschmittel

In den meisten Fällen reicht laut der „Warentest“ ein Color-Waschmittel auch für schwarze Wäsche. Schönere Farben gibt es aber mit dem Denkmit Black Sensation, wie die Tester hervorheben. Die darin enthaltenen Stoffe entfernen abstehende Knötchen und Fasern von den Textilien und lassen die Farben dadurch wieder heller leuchten. Es ist das einzige „gute“ Schwarzwaschmittel im Test, „befriedigend“ ist nur noch Domol Black von Rossmann. Coral, Aldi und Burti fielen mit „mangelhaft“ durch.

■ Waschtipps

Feinwaschmittel sind besonders für leichte Sommerkleider oder feine Synthetik gedacht. Dabei sollte man die Maschine nur halb voll laden und das Schonprogramm nutzen, dann knittert die Wäsche weniger. Halb voll heißt 2,5 Kilogramm. Auf diesen Wert beziehen sich auch die Dosierangaben auf der Packung. Wer besonders schöne dunkle Teile wäscht, sollte sie auf links drehen. Das verschleiert Pulverablagerungen und maschinelle Abnutzungen.

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