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Die besten Tipps zum Einkaufen

von Redaktion

Sparen im Haushalt – Was Kassensturz, Zettel und Speiseplan bringen

Haushalts-Check jetzt im Handel © Stiftung Warentest

Einkaufen ist teuer genug geworden. Da sollte man nicht noch unnötig Geld ausgeben. Ein bewährtes Mittel ist zum Beispiel ein Einkaufszettel, der ruhig auch digital sein darf. © Frank Hoermann/SVEN SIMON, dpa

Der Einkauf im Supermarkt, selbst der beim Discounter, ist teuer geworden. Viele Familien müssen sparen. Aber auch alle anderen profitieren von Haushaltstipps rund ums Einkaufen, denn es geht nicht nur ums Sparen, sondern auch um Umweltschutz und Lebensqualität. Die Stiftung Warentest hat auf 176 Seiten die besten Tipps zu Einkauf, Hausputz, Vorratshaltung, Küche und Wäsche gesammelt. Wir fassen sie in einer kleinen Serie zusammen.

■ Kassensturz

Am Anfang aller Sparbemühungen steht ein Kassensturz. Auf die eine Seite gehört das monatliche Nettoeinkommen der Familie, auf die andere alle fixen Ausgaben wie Miete, Energie und die Kosten fürs Auto. Dabei sollte man nicht vergessen, Kosten, die nur jährlich oder halbjährlich anfallen, wie Versicherungsbeiträge, auf den Monat umzulegen. Einkommen minus Fixkosten ergibt den Geldbetrag, der monatlich zur Verfügung steht. Davon sollte man einen Betrag ins Auge fassen, der für Lebensmitteleinkäufe reserviert ist. Dabei dürfen Kosten für Kleidung, Rücklagen für den Urlaub oder für Unvorhergesehenes nicht vergessen werden.

■ Haushaltsbuch

Ein Haushaltsbuch auf Papier zu führen ist mühsam. Viel angenehmer und ohne Zettelwirtschaft verschafft man sich mit Haushaltsbuch-Apps, die es zahlreich und kostenlos gibt, einen Überblick über die Ausgaben. Genauigkeit ist hierbei Pflicht, wenn die Sache einen Sinn haben soll, also auch den Coffee-to-go notieren. Nach einiger Zeit erkennt man dann sehr gut, wo das Geld am Ende des Monats geblieben ist – und wo es Sparpotenziale gibt.

■ Einkauf im Supermarkt

Jeder weiß es im Prinzip, dennoch muss es hier noch mal gesagt werden: Der spontane Besuch im Supermarkt wird schnell zur Kostenfalle. Denn die Märkte arbeiten mit allerlei Tricks, um Kunden zu Käufen zu verleiten. Hochpreisige Waren befinden sich zum Beispiel meistens rechts und auf Augenhöhe. Wer sich bückt, findet die günstigeren Produkte.

Am besten gewappnet ist, wer sich auf den Supermarktbesuch vorbereitet, sich einen Einkaufszettel schreibt und sich idealerweise sklavisch daran hält. Wichtig natürlich: was auf dem Einkaufszettel steht. Sind dort vorwiegend Dinge aufgelistet, die bereits fix und fertig sind, sollte man noch mal darüber nachdenken. Denn Fertigprodukte sind fast immer teurer als wenn man das Gericht selber kocht – abgesehen davon, dass man dann auch sicher weiß, was drin ist.

Niemals hungrig zum Einkaufen gehen ist ebenso eine Grundregel wie der Tipp, falls möglich einen Korb und nicht den (oft riesigen) Einkaufswagen zu benutzen. Man kauft fast automatisch weniger.

Vorsicht bei Sonderangeboten: Es ist keineswegs gesagt, dass zum Beispiel Großpackungen günstiger sind als kleine. Ein Preisvergleich ist leicht möglich, weil auf den Warenschildern am Regal angegeben sein muss, wie viel 100 Gramm, ein Liter oder 100 Milliliter kosten. So lässt sich der Preis gut vergleichen. Bei vielen Produkten, das haben die Tests der Stiftung immer wieder belegt, sind günstige Waren nicht unbedingt schlechter als teure, oft im Gegenteil.

Ansonsten: Eigenmarken kommen auch bei Tests meistens gut weg und sind sehr viel billiger als Markenprodukte. Reduzierte Preise wegen nahendem Mindesthaltbarkeitsdatum kann man außerdem guten Gewissens nutzen. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum.

Saisonal kaufen schont die Umwelt und den Geldbeutel. Erdbeeren sind am günstigsten, wenn sie Saison haben, auch wenn es sie noch im November als Importe aus Chile zu kaufen gibt.

Wer mehrere Geschäfte in seiner Nähe hat, kann sich – zum Beispiel über Beilagen und Anzeigen in der Zeitung – über Sonderangebote informieren. Längere Anfahrten lohnen sich dagegen meistens nicht. Auch ist es von Vorteil, wenn man „seinen“ Supermarkt kennt und weiß, wo die Dinge zu finden sind. Wer weniger in den Gängen herumirrt, kauft auch weniger Unnötiges. Aus dem gleichen Grund empfiehlt es sich, den Einkaufszettel so aufzubauen, dass er dem Weg durch den Supermarkt entspricht: also erst Obst und Gemüse, dann vielleicht Backwaren, am Ende Putzmittel, je nachdem.

Ein Tipp für Kunden, die gern bio kaufen: Drogeriemärkte halten oft ein überraschend großes und günstiges Angebot bereit.

■ Speiseplan

Vor dem Einkauf sollte man wissen, was man an den folgenden Tagen essen bzw. kochen will. Ein Speiseplan, der am besten unter Mitwirkung der ganzen Familie für die Woche erstellt wird, hilft gezielt einzukaufen und Stress zu vermeiden. Außerdem sinkt die Gefahr, dass Lebensmittel vergammeln, weil man sie doch nicht gebraucht hat.

Auch beim Speiseplan gibt es digitale Angebote zum Herunterladen, die auch für Kinder die Sache attraktiver machen. Wenn sich dann noch jeder einmal pro Woche sein Lieblingsessen wünschen darf, stehen die Chancen gut, dass alle mitmachen. Dank Speiseplan wird übrigens auch das Erstellen des Einkaufszettels quasi zum Selbstläufer.

■ Too good to go

Dieses Schlagwort findet man immer öfter. Damit ist Ware gemeint, die qualitativ noch völlig in Ordnung ist, aber dennoch demnächst weg muss. Unter „Too good to go“ findet man eine App, die anzeigt, welche Bäckereien, Supermärkte, Imbisse und Restaurants in der Nähe Produkte günstig abgeben. Mittlerweile engagieren sich auch große Firmen wie Rewe und seine Tochter Penny mit dem Verein foodsharing. Lidl bietet „Rette mich“-Tüten für nicht mehr gut verkäufliches Obst und Gemüse an. Ähnliches gibt es bei Edeka. Auch hier gilt: Lebensmittel aus dem Markt retten bringt natürlich nichts, wenn man die Ware nicht zeitnah zu Hause verarbeiten kann.

■ To go

To go ist das zweite Schlagwort, bei dem man aber eher zurückhaltend sein sollte. Denn ziemlich sicher ergibt die Auswertung des Haushaltsbuchs, dass der Cappuccino to go auf dem Arbeitsweg oder die Brotzeit für die Kinder vom Kiosk über den Monat gesehen die Bilanz schwer belasten. Also: Tagesablauf überdenken, vielleicht ist ein Frühstück zu Hause ja doch zu schaffen.
CORINNA MAIER

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